Heidelberg,
10
August
2020
|
09:19
Europe/Amsterdam

Universitätsklinikum Heidelberg stellt neue Strukturen auf für die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

Zusammenfassung

Entwicklung der gynäkologischen Onkologie wird ab 2022 strukturell und personell gestärkt / Ausschreibung einer entsprechenden Professur noch in 2020 geplant / Kooperation zum Krankenhaus Salem Heidelberg wird weiterentwickelt / Prof. Dr. Christof Sohn verlässt auf eigenen Wunsch und in gegenseitigem Einvernehmen in 2022 das Universitätsklinikum Heidelberg und wird weiterhin als Chefarzt der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Salem tätig sein

Auf Grundlage der Empfehlung der gemeinsamen Strukturkommission des Universitätsklinikums Heidelberg und der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg haben der Vorstand des Universitätsklinikums Heidelberg, das Dekanat der Medizinischen Fakultät Heidelberg und der Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Heidelberg beschlossen, die Strukturen der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe ab dem Jahr 2022 neu aufzustellen:

Die Klinik wird drei Schwerpunkte aufweisen: Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsstörungen, Geburtshilfe und Perinatalmedizin sowie einen neu zu schaffenden Schwerpunkt Allgemeine Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie. So sollen zukünftige inhaltliche Entwicklungen, klinische Leistungen und die wissenschaftliche Sichtbarkeit optimal begleitet werden können. Diese Struktur entspricht den drei Schwerpunktweiterbildungen der Facharztweiterbildung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Deutschland und orientiert sich an zukunftsweisenden Strukturen gynäkologischer Spitzenzentren in den USA und Europa.

Auch auf den Gebieten der intrauterinen Eingriffe, der In-vitro Fertilisation, der Präimplantationsdiagnostik sowie der In-vitro Maturationstechniken wird für Heidelberg ein zunehmender klinischer und wissenschaftlicher Bedarf erwartet.

„Am Standort Heidelberg sehen wir großes Entwicklungspotenzial für die gynäkologische Onkologie, die wir deshalb strukturell und personell ausbauen“, sagt Prof. Dr. Hans-Georg Kräusslich, Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg. Die Umsetzung der neuen Strukturen ist bereits für Anfang 2022 vorgesehen. Die Ausschreibung der Professur hierfür soll noch im September dieses Jahres erfolgen. „Weiterentwickeln möchten wir auch unsere Kooperationen auf diesem Gebiet, die wir seit vielen Jahren aufgebaut haben, wie zum Krankenhaus Salem in Heidelberg“, so Katrin Erk, Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums Heidelberg weiter.

Im Zuge der Umstrukturierung kommt es auch zu einer personellen Veränderung. Prof. Dr. Christof Sohn, Ärztlicher Direktor der Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe, verlässt auf eigenen Wunsch und in gegenseitigem Einvernehmen ab dem Jahr 2022 das Universitätsklinikum Heidelberg und wird ab 1. Februar 2022 weiterhin als Chefarzt der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Salem der Evangelischen Stadtmission Heidelberg gGmbH in seinem medizinischen Kerngebiet tätig sein. Bis dahin wird Prof. Dr. Sohn seine Tätigkeit am UKHD fortsetzen, um so einen reibungslosen Übergang in die neuen Strukturen sicherzustellen.

„Wir erleben eine zunehmende Spezialisierung in der Gynäkologie, die besonders im universitären Bereich eine breitere Fächerung erfordert. Wir danken Herrn Prof. Sohn, dass er das Universitätsklinikum und die Medizinische Fakultät darin unterstützt, diesen zukunftsweisenden Weg zu beschreiten“, sagt der Leitende Ärztliche Direktor Prof. Dr. Ingo Autenrieth.

Prof. Dr. Christof Sohn dazu: „Die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Heidelberg hat sich in den vergangenen Jahrzehnten überaus erfolgreich entwickelt und ist für die Herausforderungen der Zukunft bestens gewappnet. Mit der jetzt entschiedenen Überführung der Klinik in neue Strukturen endet für mich eine äußerst spannende und herausfordernde Zeit, für die ich sehr dankbar bin. Ich sehe die Frauenheilkunde stärker als einheitliches Fach und will dem neu eingeschlagenen Weg der Differenzierung nicht im Wege stehen. Mit meiner Aufgabe als Chefarzt der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Salem der Evangelischen Stadtmission Heidelberg gGmbH werde ich dem Universitätsklinikum weiterhin verbunden bleiben.“

Bereits seit dem Jahr 2008 besteht eine enge Kooperation in der Gynäkologie zwischen dem Universitätsklinikum Heidelberg und dem Krankenhaus Salem Heidelberg. Seitdem hat Prof. Dr. Christof Sohn die ärztliche Leitung dieser Abteilung inne. In dieser Zeit hat er die gynäkologische Abteilung des Krankenhaus Salem geprägt und ausgebaut. So haben sich in den letzten Jahren die Geburtenzahlen von 600 auf 1.200 Geburten pro Jahr gesteigert. Das Krankenhaus Salem freue sich darauf, die Zusammenarbeit intensivieren zu können, betonen Geschäftsführer Jürgen Unrath und Ärztlicher Direktor Priv. Doz. Dr. Moritz v. Frankenberg.