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9,9 Millionen Euro für zukunftsfähige Ausrichtung des Altmark-Klinikums: Ministerin Grimm-Benne überbringt Zuwendungsbescheid des Landes

Von links: Landrat Steve Kanitz, Landtagsabgeordnete Katrin Gensecke (SPD), Ministerin Petra Grimm-Benne, Landtagsabgeordnete Dr. Heide Richter-Airijoki, (SPD), SAH-Geschäftsführer Jürgen Richter, Medizinischer Geschäftsführer Dr. Michael Schoof und Landtagsabgeordnete Sandra Hietel-Heuer (CDU)

Gardelegen. Das Land Sachsen-Anhalt unterstützt das Altmark-Klinikum mit seinen Standorten in Gardelegen und Salzwedel aus dem Corona-Sondervermögen bei der Bewältigung der Pandemie-Folgen und zukunftsfähigen Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen. Den Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 9,9 Millionen Euro überbrachte Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne am Freitag, 20. Januar 2023, in Gardelegen.

Die Projekte beziehen sich u.a. auf die Neuausrichtung der baulich-funktionalen Umstrukturierung des Standortes Gardelegen unter Berücksichtigung der intersektoralen – d.h. ambulanten und stationären - pädiatrischen Versorgung sowie auf die Modernisierung der zentralen Notaufnahme und der intensivmedizinischen Behandlungseinheit in Salzwedel.  Dabei wird der hygieneoptimierten und infektionspräventiven Gestaltung von Gebäude- und Raumstrukturen hoher Stellenwert beigemessen. So sind in die baulichen Um- und Neuplanungen Pandemie-Erfahrungen eingeflossen, die beispielsweise die Lenkung von Patientenströmen sowie die Arbeitsabläufe des Personals betreffen.  

„Ziel der Förderung ist insbesondere die Entwicklung und Schaffung sektorenübergreifender Versorgungsstrukturen, also beispielsweise die Kombination und Verflechtung von ambulanten und stationären Leistungen im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin“, erklärte Ministerin Petra Grimm-Benne. „Die Finanzierung der Krankenhauslandschaft in Deutschland steht aktuell vor einer umfassenden Reform. In Gardelegen und Salzwedel gehen wir bereits die ersten Schritte, um gute und nachhaltige Strukturen für die Region zu entwickeln. Gerade im ländlichen Raum müssen wir eine gute medizinische Versorgung sicherstellen.“

Ambulante und stationäre Pädiatrie Gardelegen künftig unter einem Dach 
In diesem Sinne wurde ein Projekt zur baulichen Umstrukturierung des Krankenhauses in Gardelegen im Hinblick auf die künftigen Nutzungsmöglichkeiten multifunktional neu ausgerichtet und flexibilisiert. Damit verbessern sich insbesondere die räumlichen Rahmenbedingungen zur bedarfsgerechten pädiatrischen Versorgung. Durch die Ansiedlung von ambulanten und stationären Angeboten der Kinder- und Jugendmedizin unter einem Dach soll das intersektorale Arbeiten des Personals unterstützt werden. Bei der fach- und assistenzärztlichen pädiatrischen Versorgung werden Kooperationen mit der Klinikum Magdeburg gGmbH und dem Universtätsklinikum Magdeburg A.ö.R. Magdeburg zum Tragen kommen. Infektionspräventive Gesichtspunkte finden u.a. dadurch Berücksichtigung, dass die kinder- und jugendmedizinische Praxis über einen Außenaufzug separat erreichbar sein und über zwei Wartebereiche verfügen wird. Der Stationsbereich für Kinder und Jugendliche ist so konzipiert, dass hier in Abhängigkeit vom Bedarf auch die Versorgung von Patienten anderer Fachbereiche möglich sein wird. Die Grundrissaufteilung erfolgte unter planerischer Einbeziehung einer Bauhygienikerin, damit die Station bei einem Infektionsgeschehen teilweise oder als Ganzes isoliert werden kann.

Modernisierung der zentrale Notaufnahme Salzwedel
Auch ein Projekt zur Umgestaltung der zentralen Notaufnahme und der intensivmedizinischen Betreuungseinheit am Krankenhaus Salzwedel folgt dem Ziel, das intersektorale ambulant-stationäre Arbeiten zu fördern und die Pandemie-Resilienz zu stärken. Die künftigen Raumstrukturen der zentralen Notaufnahme sind so geplant, dass die Patientenversorgung noch besser nach Schweregrad und Dringlichkeit differenziert werden kann, also beispielsweise eine getrennte Aufnahme von gehfähigen und liegenden Patienten möglich ist. Weiterhin ist die Anbindung einer Praxis für Innere Medizin/Allgemeinmedizin vorgesehen, um  z.B. diagnostische Möglichkeiten des Krankenhauses auf kurzem Wege nutzen zu können, unnötige stationäre Aufnahmen bei ambulant behandelbaren Notfällen jedoch zu vermeiden. Weiterhin zielen die baulichen Veränderungen darauf,  moderne Rahmenbedingungen für die Etablierung telemedizinischer Vernetzungen zu schaffen.

Rückenwind für Zielbild-Umsetzung im Altmark-Klinikum 
Nach den Worten von Jürgen Richter, Geschäftsführer der Salus Altmark Holding gGmbH,  verleiht die Landesförderung der Umsetzung des im Frühjahr 2022 beschlossenen Zielbildes für das Altmark-Klinikum nachhaltigen Rückenwind.  „Anknüpfend an bereits vollzogene Neuerungen, können wir die aktive Gestaltung des Wandels in der regionalen Gesundheitsversorgung fortsetzen“, verweist Jürgen Richter auf den Veränderungsbedarf, der u.a. durch anhaltende Fortschritte in der Medizin, steigende Qualitätsanforderungen, Bevölkerungsentwicklung, Digitalisierungspotenziale, Fachkräftegewinnung und wirtschaftliche Herausforderungen getrieben wird.

Im Altmark-Klinikum geht es unter dem Leitmotiv „Wir für unsere Region“ neben verlässlichen Angeboten der Grund- und Notfallversorgung an beiden Standorten um die Stärkung des Miteinanders zwischen Gardelegen und Salzwedel. Dazu gehört beispielsweise, dass bei den planbaren Leistungen Spezialisierungen ausgebildet werden und ambulante mit stationären Angeboten stärker vernetzt werden. So steht z.B. am Krankenhaus Salzwedel ein stationärer Schwerpunkt für Kardiologie mit hochmoderner Ausstattung einschließlich Herzkatheterlabor zur Verfügung, während in Gardelegen seit Januar 2023 wieder ein verlässliches ambulantes Angebot geschaffen wurde. Auch die akutneurologische Behandlungseinheit Gardelegen in Vernetzung mit dem Salus-Fachklinikum Uchtspringe und dem  telemedizinischen Netzwerk ANNOTeM der Charité oder die Entwicklung eines Zentrums für Altersmedizin in Gardelegen sind Beispiele dafür, wie Herausforderungen der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum erfolgreich bewältigt werden können.

Die Altmark-Klinikum gGmbH ist ein regionaler Gesundheitsversorger, der an den Standorten Gardelegen und Salzwedel zwei Akutkrankenhäuser der Grund- und Regelversorgung  mit insgesamt 387 Betten sowie ein angeschlossenes, standortübergreifendes MVZ vorhält. Das Klinikum befindet sich in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft und ist ein Unternehmen der Salus Altmark Holding gGmbH. Das Altmark-Klinikum verfügt über die Fachrichtungen Innere Medizin, Chirurgie, Kardiologie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Kinderheilkunde und Jugendmedizin sowie Anästhesiologie und Intensivmedizin. Ergänzt wird dieses Leistungsspektrum mit radiologischen Abteilungen, Belegabteilungen der HNO-Heilkunde sowie der Urologie.