Bündnis fordert
Stopp von Krankenhausschließungen
Krankenhäuser in der Krise: Bündnis macht auf Kliniksterben aufmerksam
Heute ist Weltgesundheitstag, doch es geht es nicht nur um Corona, sondern um das nächste Problem: Krankenhäuser. Die sind derzeit besonders wichtig, denn während der Corona-Pandemie bestimmen sie über Leben und Tod. Das Problem: Sie sind nicht nur überlastet, sondern viele machen nach und nach dicht.
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20 Grabschilder für geschlossene Kliniken
Am Mittwoch hat das Bündnis Klinikrettung am Alexanderplatz in Berlin auf die Notlage aufmerksam gemacht. „Spätestens die Pandemie zeigt, dass wir alle Kapazitäten in der Krankenhausversorgung brauchen. Jens Spahn und seine KollegInnen in den Ländern dürfen sich nicht weiter wegducken, sondern müssen das Kliniksterben sofort beenden“, sagt Laura Valentukeviciute, Sprecherin des Bündnisses Klinikrettung.
Mit 20 Grabsteinen will das Bündnis ein Zeichen setzten. Dabei steht jeder Grabstein für eine geschlossene oder teilweise geschlossene Klinik im letzten Jahr. Aktuell droht mehr als 30 weiteren Krankenhäusern das Aus.
Kritik an Gewinnmaximierung
Grund für die zahlreichen Schließungen sind laut Bündnis Kosteneinsparungen und die zunehmende Privatisierung des Gesundheitssektors. Dadurch müssen Kliniken wirtschaftlich profitabel sein und unterstehen damit dem Zwang, Gewinne zu erzielen zu müssen. Viele Kliniken werden geschlossen, weil sie rote Zahlen schreiben. Sie werden teilweise durch Rehakliniken ersetzt, weil diese höhere Profite erzielen. Für Notfälle bedeutet das längere Anfahrtswege und eine entsprechend schlechtere medizinische Versorgung.
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Gesetzesentwurf stärkt ländliche Kliniken
Hoffnung macht ein aktueller Gesetzesentwurf. Der soll die Ausgleichsfinanzierung der Krankenhäuser regeln und finanzielle Sicherheit mit sich bringen. Der Entwurf stärkt vor allem Kliniken in weniger dicht besiedelten Gebieten und stellt die Bedeutung der ländlichen Krankenhäuser im Kampf gegen das Corona-Virus heraus. „Aber das Problem der langfristigen Finanzierung der Kliniken ist somit noch nicht gelöst“, sagt Klaus Emmerich vom Bündnis Klinikrettung.