Erneuter Warnstreik in Düsseldorf Uniklinik schließt sieben Stationen und nimmt keine Notfälle mehr an

Düsseldorf · Am Montag haben Tarifbeschäftigte am Düsseldorfer Universitätsklinikum wieder die Arbeit niedergelegt. Der erneute Warnstreik hat massive Auswirkungen auf den Klinikbetrieb.

 Auch in der vergangenen Woche hatten Klinikbeschäftigte am UKD gestreikt.

Auch in der vergangenen Woche hatten Klinikbeschäftigte am UKD gestreikt.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Am Düsseldorfer Universitätsklinikum (UKD) spitzt sich der Arbeitskampf erheblich zu: Am Montag sind Tarifbeschäftigte erneut dem Aufruf der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zum Warnstreik gefolgt, der dieses Mal bis zum Ende der Nachtschichten am Donnerstag fortgesetzt werden soll. Damit soll beim Arbeitgeberverband des Landes Nordrhein-Westfalen (AdL) ein Tarifvertrag Entlastung durchgesetzt werden. Am UKD hat der erneute Personalausfall massive Beeinträchtigungen des Klinikbetriebs zur Folge. „Die Patientenversorgung in unserem Krankenhaus leidet erheblich unter dem zusätzlichen Personalausfall aufgrund des Streiks“, sagt UKD-Sprecher Tobias Pott.

Verdi und das UKD haben zwar eine Notdienstvereinbarung getroffen, diese lässt aber nur einen sehr reduzierten Klinikbetrieb zu. Während des Streiks müssten jetzt neben nicht-dringlichen Behandlungen auch dringliche verschoben werden. „Aktuell sind aufgrund des fehlenden Personals nur 14 Operationssäle in Betrieb. Üblicherweise sind es am UKD bis zu 28 OP-Säle. Sieben Stationen sind geschlossen und weitere in der Kapazität reduziert“, sagt UKD-Sprecher Tobias Pott. Betroffene Patientinnen und Patienten würden bei einer Terminverschiebung immer direkt von den Behandlungsteams informiert.

Auch auf den Intensivstationen und in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) gibt es erhebliche Einschränkungen: Das UKD habe sich für die gesamte Streikphase von der Notfallversorgung abgemeldet, so Pott. Rettungswagen werden das UKD damit bis Donnerstag nicht mehr anfahren. „Wir bitten alle Patien:innen, nicht selbstständig in unsere ZNA zu kommen, denn es sind nicht ausreichend Behandlungskapazitäten im Klinikum vorhanden.“

In der vergangenen Woche hatte es zwar einen Kabinettsbeschluss der Landesregierung zu einem Tarifvertrag Entlastung für die Beschäftigten der sechs Unikliniken in Nordrhein-Westfalen gegeben. Doch Verdi fordert jetzt auch einen schnellen Einstieg in die Verhandlungen.

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