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Sorgen um das Rahdener Krankenhaus: „Alle Standorte werden erhalten“

Konzern sichert Krankenhaus Rahden

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Bewegung an der Hohen Mühle: Das Krankenhaus Rahden soll dem Klinikum Minden angeliedert werden. Zudem wird über mögliche neue medizinische Angebote gesprochen. | © Joern Spreen-Ledebur

Bewegung an der Hohen Mühle: Das Krankenhaus Rahden soll dem Klinikum Minden angeliedert werden. Zudem wird über mögliche neue medizinische Angebote gesprochen. | © Joern Spreen-Ledebur

23.08.2019 | 24.08.2019, 08:15

Rahden. In den Ferien war ein Teil der Betten im Krankenhaus Rahden vorübergehend außer Betrieb genommen worden. Auch die Suche nach einem Oberarzt für die internistische Station ist bislang ohne Erfolg geblieben. In Rahden wird aufmerksam verfolgt, was sich rund um das Krankenhaus tut. Nach wie vor sorgen sich viele Bürger um das Haus. Olaf Bornemeier ist das nicht verborgen geblieben.

Zu den Bilanzen an den einzelnen Standorten der Mühlenkreiskliniken (MKK) wollte sich der Vorstandsvorsitzende des kreiseigenen Klinikkonzerns gestern bei der Bilanzvorstellung nicht äußern. Auch Angaben zu den Entwicklungen der Patientenzahlen an den einzelnen MKK-Standorten gab es nicht.

Vorstand hält sich die MKK-Satzung

Die Satzung der MKK sehe den Erhalt aller Standorte vor, sagte Bornemeier. „Und daran halte ich mich." Über Änderungen müsste der Kreistag entscheiden. Nach Worten Bornemeiers gibt es aber hinsichtlich der heimischen Krankenhaus-Landschaft keinen Prüfauftrag. „Alle Standorte werden erhalten. Der Vorstand geht nicht hin und sagt, wir schließen einen Standort."

Nach Angaben Bornemeiers sind die Mitarbeiter von ihren Standorten begeistert. Für Sicherheit in der Belegschaft sorge auch, dass die MKK in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft seien.

Besetzung von Stellen in Rahden schwierig

In Minden sei es am einfachsten, ärztliche Stellen zu besetzen, sagte der MKK-Chef. In Rahden, räumte er ein, sei das am schwierigsten. Bei der Besetzung von Stellen bei den Pflegekräften hänge das von den jeweiligen Angeboten ab.

In Rahden übernehmen derzeit Mediziner aus Minden die Versorgung in der internistischen Station. Auch von zusätzlich verpflichteten Honorarkräften war in den vergangenen Tagen die Rede. Bornemeier erklärte, dass es keine Honorarkräfte seien, sondern Leiharbeitnehmer.

Organisatorische Zusammenführung mit Minden im Blick

Die MKK suchten nach wie vor einen Oberarzt, dächten aber auch über andere Modelle nach – ohne eine Standortleitung. „Das könnte ein Rotationsprinzip sein", deutete der Klinik-Chef an. Eine Standortleitung habe sich bewährt. Ein Rotationsprinzip sei aus Sicht der MKK eine Möglichkeit, die Versorgung in Rahden sicherzustellen.

Der kreiseigene Klinikkonzern prüft bekanntlich die organisatorische Zusammenführung des Rahdener Krankenhauses mit dem Klinikum Minden. Konkretes nannten Bornemeier und MKK-Sprecher Christian Busse am Donnerstag nicht und verwiesen auf die Prüfung einer solchen Fusion durch die zuständigen Behörden. Die MKK wollten keine „Ankündigungs-Weltmeister" sein, sondern dann informieren, wenn eine Entscheidung hieb- und stichfest sei.

Entscheidung im nächsten Frühjahr erwartet

Olaf Bornemeier ist aber überzeugt, Personal durch die universitäre Anbindung des Klinikums Minden gewinnen zu können, wenn das Klinikum Minden die Leitung für das Haus Rahden übernimmt. Er rechne damit, dass das im Frühjahr 2020 der Fall sein könne.

Das jetzige Konstrukt des Krankenhauses Lübbecke-Rahden wäre dann Vergangenheit – vielleicht aber nicht ganz. Zwischen Lübbecke und Rahden gebe es eventuell Elemente, die sich bewährt hätten und eventuell beibehalten würden – etwa die Anästhesie. Minden habe beim Personal größere Möglichkeiten als Lübbecke, gab Bornemeier zu bedenken.

"Kein Interesse, den Standort abzuwickeln"

Auch zu den angedachten möglichen zusätzlichen stationären und ambulanten Angeboten in Rahden konnte der Klinik-Chef noch nichts genaues berichten. Sichere man aber die Versorgung und schärfe mit einen erweiterten Portfolio das Profil, dann sei das doch gut. Bornemeier: „Kein Mensch hat daran Interesse, den Standort Rahden abzuwickeln."