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Untersuchungsausschuss zum Klinik-Neubau Teurer und später fertig

Das neue Klinikum Bremen-Mitte wird deutlich später fertig - und wesentlich teurer als geplant. Ein Versagen von Politik und Planern? Gesundheitssenator Schulte-Sasse bringt neue Zahlen mit in den Untersuchungsausschuss.
14.10.2014, 14:49 Uhr
Lesedauer: 1 Min
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Bremen. Der Neubau des Klinikums Bremen-Mitte wird nach Angaben von Gesundheitssenator Hermann Schulte-Sasse (parteilos) voraussichtlich rund 287 Millionen Euro teuer. Eine Teilinbetriebnahme sei für das zweite Halbjahr 2016 geplant, komplett solle die neue Klinik Ende 2017 arbeiten, sagte er am Dienstag im Untersuchungsausschuss "Klinikneubau" der Bremischen Bürgerschaft. Zuletzt werde in der zweiten Jahreshälfte 2018 das Eltern-Kind-Zentrum eröffnet.

Schulte-Sasse sagte, für eine ehrliche Berechnung der Kostensteigerungen dürfe nicht der erste Planungsansatz von 2004 in Höhe von 192 Millionen Euro genommen werden. 2008 seien die Planungen erweitert worden, unter anderem sei eine neue Chirurgie hinzugekommen. Das habe die Kosten auf etwa 231 Millionen Euro erhöht. Wegen anfangs nicht planbarer Maßnahmen während der Bauphase seien knapp 35 Millionen Euro hinzugekommen. Die Kündigung des Trockenbauers schlage mit 21,7 Millionen Euro zu Buche.

Beim Quadratmeterpreis liege das Klinikum Bremen-Mitte damit immer noch im Mittelfeld vergleichbarer Neubauten. Das sei dank niedriger Standards bei Raumgrößen und Ausstattung möglich.

Zuvor hatte auch die frühere Gesundheitsstaatsrätin Birgit Weihrauch auf die Änderung der Baupläne verwiesen. Das sei teils auch der schnellen Entwicklung in der Medizin geschuldet. Weihrauch war von 2006 bis 2007 Staatsrätin im Bremer Gesundheitsressort. Schulte-Sasse ist seit 2012 Senator, von 2007 bis 2011 war er Staatsrat.

Der Untersuchungsausschuss soll die Missstände um den Teilneubau des Klinikums aufklären. Neben Kostensteigerungen geht es auch um Verzögerungen und Mängel am Bau. Der Bremer Senat wollte den Teilersatzneubau des Klinikums zunächst in einer privat-öffentlichen Partnerschaft bauen lassen. Weil sich ohne Senatsbürgschaft kein Bieter fand, wurde das Projekt schließlich in Eigenregie des öffentlichen Unternehmens Gesundheit Nord vorangetrieben. (dpa)

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