Studie zu Überversorgung im Gesundheitssystem: Einsparpotenzial identifiziert
TU Berlin, TK und Zi analysieren fragwürdige medizinische Leistungen
Eine neue Studie der TU Berlin, der Techniker Krankenkasse (TK) und des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) identifiziert 24 medizinische Leistungen mit zweifelhaftem Nutzen. Besonders häufig betroffen sind die Messung von Schilddrüsenhormonen fT3/fT4 bei Schilddrüsenunterfunktion sowie die Bestimmung von Tumormarkern ohne Krebsdiagnose.
Die Analyse von TK-Abrechnungsdaten zeigt, dass jährlich bis zu 1,1 Millionen medizinische Leistungen als überflüssig eingestuft werden können. Die vermeidbaren Kosten belaufen sich im ambulanten Sektor auf etwa 10 bis 15,5 Millionen Euro pro Jahr.
Die Studienautoren betonen, dass diese Leistungen nur bei strenger Indikationsstellung erbracht werden sollten, um Ressourcen effizienter zu nutzen. Das Wirtschaftlichkeitsgebot nach § 12 SGB V fordert, dass medizinische Maßnahmen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein müssen. Ein verbessertes Monitoring soll künftig helfen, Überversorgung zu reduzieren und die knappen Mittel gezielter einzusetzen.