Mindestmengen bei Knie-TEP: Höhere Fallzahlen bringen mehr Behandlungsqualität
Je häufiger Ärztinnen, Ärzte und Kliniken den Einsatz einer Knie-Totalendoprothese durchführen, desto seltener gibt es Komplikationen und Revisionen. Auch die Lebensqualität ist besser und es versterben weniger Operierte.
In einer Reihe von Prüfaufträgen, die der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) dem Institut für Qualität und wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) erteilt hat, geht es um die Frage, ob bei bestimmten Operationen ein Zusammenhang zwischen der Menge der pro krankenhaus erbrachten Leistung und der Qualität des Behandlungsergebnisses nachweisbar ist. Für Totalendoprothesen des Kniegelenks (Knie-TEP) liegt nun der Rapid Report des IQWiG vor.
Demnach gibt es sowohl auf der Ebene der Klinik als auch auf der ärztlichen Ebene positive Zusammenhänge zwischen Leistungsmenge und Behandlungsqualität in Bezug auf zahlreiche Zielgrößen: Je höher die Fallzahlen für die Implantation einer Knie-TEP, desto seltener treten schwere Komplikationen auf. Krankenhausaufenthalte sind kürzer, es kommt seltener zu Wiederaufnahmen ins Krankenhaus und erneuten Operationen am Kniegelenk. Außerdem sind die gesundheitsbezogene Lebensqualität und die Überlebenschancen der Patientinnen und patienten besser, wenn mehr als 50 Knie-TEP pro Jahr in einem Krankenhaus durchgeführt werden.
Eine studie zur konkreten Versorgungssituation in Deutschland liefert überdies Hinweise darauf, dass nach Einführung von Mindestfallzahlen für Knie-TEP mindestens kurzfristig weniger Wundinfektionen oder postoperative Blutungen auftreten. […]
Quelle: IQWiG