Marburger Bund kritisiert Regelung zu neuem Ersteinschätzungsverfahren in der Notfallversorgung im Entwurf des GVWG
Mit der geplanten Einführung eines neuen, auf einem Software-Algorithmus beruhenden, standardisierten Ersteinschätzungssystems für Notfallpatienten im Entwurf für das Gesetz zur weiterentwicklung der gesundheitsversorgung (GVWG) droht ein Vertrauensverlust der Patientinnen und patienten in die notfallmedizinische Versorgung, so Dr. Susanne Johna, 1. Vorsitzende des Marburger Bundes.
„Anstelle eines schlüssigen Gesamtkonzeptes zur sektorübergreifenden Strukturierung der notfallversorgung soll ein einzelner Baustein der lange angekündigten Notfall-Reform vorab isoliert geregelt werden. Wir halten eine Neuordnung der Notfallversorgung für dringend geboten. Solange aber nicht geklärt ist, wie die unterschiedlichen Versorgungsebenen in der ambulanten Notfallversorgung vernetzt werden sollen und welches Leistungsspektrum sie aufweisen, ist die Etablierung eines neuen Ersteinschätzungssystems zur patientensteuerung losgelöst von einem Gesamtkonzept nicht sinnvoll“, so Johna weiter. […]
Quelle: Marburger Bund