Bertelsmann Experten: Diskussion an Bedürfnissen einer Reform der Notfallversorgung vorbei

Mit Blick auf das aktuelle Gutachten der Bertelsmann-Stiftung zur Neuordnung der Notfallversorgung bedauert die , dass in dem Gutachten die Bedürfnisse der Akut- und Notfallpatienten erneut weiter an den Rand gedrängt werden. Die Vorstellung, dass so gut wie alle fußläufigen Patienten in den Notaufnahmen keine schweren Erkrankungen haben und von -Ärzten direkt vor den Notaufnahmen ohne größeren Aufwand wieder in den niedergelassenen Sektor zurückgeschickt werden können, zeichnet ein überholtes Bild der Notfallmedizin aus dem letzten Jahrhundert. Die wird mit diesem Vorgehen organisatorisch, personell und fachlich heillos überfordert sein.

Die Krankenkassen fordern einen „Gatekeeper“ der KV vor der des Krankenhauses unter der Vorstellung, dass Krankenhäuser aus rein wirtschaftlichen Gründen Notallpatientinnen und Notfallpatienten är aufnehmen würden. Auch dieser Lösungsansatz ist nicht neu und bereits mehrfach gescheitert. Nur, weil die Sektorentrennung des deutschen Gesundheitssystems dies so vorsieht, lässt sich die Notfallversorgung nicht in fußläufige und klar ambulante Patienten einerseits und vom Notarzt gebrachte stationäre Patienten für die Schockraumversorgung andererseits trennen. Das Spektrum einer modernen Notfallmedizin ist viel breiter.

Zu innovativen Ansätzen wie den einer sektorenunabhängigen Notfallversorgung mit Reduzierung von finanziellen Fehlanreizen, scheint auch dieser „Expertenbeirat“ leider nicht in der Lage zu sein. Zum wiederholten Mal wird die Expertise aus der professionellen Notfallmedizin nicht gehört, was zu einer höchst selektiven Wahrnehmung des eigentlichen Reformbedarfs der Akut- und Notfallversorgung beiträgt. Es ist nur zu hoffen, dass das Bundesministerium für Gesundheit innovativere Wege einschlagen wird, die den Bedürfnissen der Akut- und Notfallpatienten gerecht werden und die Patientensicherheit in den Fokus stellen.

Pressemitteilung: DGINA

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