Sanderbusch/Geesthacht - Es hat nicht lange gedauert – und Frieslands Ex-Krankenhaus-Geschäftsführer Frank Germeroth ist wieder Manager einer Klinik: Seit 3. Juni ist der 61-Jährige Geschäftsführer des Johanniter-Krankenhauses Geesthacht samt Geriatrie- und Seniorenzentrum Edmundsthal der Johanniter mit insgesamt 680 Mitarbeitern.

Erst Ende März hatten sich Landkreis Friesland als Träger der Friesland-Kliniken und Frank Germeroth nach 17 Jahren Zusammenarbeit getrennt. Grund waren gegengesetzte Vorstellungen von der künftigen Ausrichtung der beiden Krankenhäuser. Die rot-gelb-grüne Mehrheitsgruppe im Kreistag und der Landrat sahen als notwendig an, „wichtige strategische Sanierungs-Entscheidungen einzuleiten“, und zwar mit jemandem, der „die Krankenhäuser langfristig begleitet“. Der Ex-Geschäftsführer bleibt aber bis Jahresende für die Friesland-Kliniken in Sanderbusch und Varel beratend tätig.

von links Axel Homfeldt, Katharina Jensen, Volker Meyer. Thomas Bruns

CDU ZUR KRANKENHAUS-VERSORGUNG IN FRIESLAND „Was wir wollen ist längst nicht mehr die Frage“

Friesland

Als Manager in Geesthacht ist Frank Germeroth über die Firma HMG – Hospital Management Group GmbH mit Sitz in Schleswig eingesetzt. Möglich macht das die Nebentätigkeitserlaubnis, die Germeroth mit dem Landkreis ausgehandelt hatte. HMG bietet Geschäftsbesorgung für Akut-, Reha- und Privatkliniken und andere Einrichtungen im Gesundheitswesen an. Ein Schwerpunkt liegt auf auf komplexen Sanierungs- und Umstrukturierungsprojekten.

Genau das steht in der Klinik Geesthacht an – genauso wie zuvor in Sanderbusch und Varel. Rückgang der Patientenzahlen seit Beginn der Corona-Pandemie, Problem der Vergütung der Leistungen über die – nicht auskömmlichen – Fallpauschalen, Vorhaltungskosten rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr: Das ist in den Kliniken hier wie dort Thema.

Der vakante Geschäftsführer-Posten der Friesland-Kliniken ist bereits ausgeschrieben. Interims-Geschäftsführer bis Jahresende ist Dr. Werner Wodrich. Er wird von Germeroth weiter beraten.

Unterdessen geht die politische Debatte über die Neuausrichtung der Friesland-Kliniken mit dem Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch und dem St. Johannes-Hospital in Varel weiter. Während für SPD, Grüne und FDP feststeht, dass an beiden Standorten nicht gerüttelt wird, diskutiert die CDU über notwendige Veränderungen, die sich aus dem neuen Krankenhausgesetz Niedersachsen ergeben.