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Krankenhaus Lübbecke bekommt OP-Robotertechnik

Die Mühlenkreiskliniken investieren in roboterassistierte Chirurgie: Der Verwaltungsrat beschließt die Gründung eines neuen Zentrums am Krankenhaus Lübbecke.

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Am Krankenhaus Lübbecke wird ein neues Zentrum für roboterassistierte Chirurgie gegründet. | © Heike von Schulz

Am Krankenhaus Lübbecke wird ein neues Zentrum für roboterassistierte Chirurgie gegründet. | © Heike von Schulz

11.05.2020 | 11.05.2020, 14:45

Lübbecke. Der Verwaltungsrat der Mühlenkreiskliniken hat in seiner jüngsten Sitzung den Grundsatzbeschluss zur Gründung eines Zentrums für roboterassistierte Chirurgie am Krankenhaus Lübbecke beschlossen. Das neue Zentrum soll mit einem OP-Roboter der neuesten Generation ausgestattet werden und allen Operateuren der Mühlenkreiskliniken zur Verfügung stehen.

Mit der neuen Technik können Operationen noch präziser und sicherer durchgeführt werden, heißt es laut MKK. Den Aufbau des Zentrums sowie die Leitung wird Hansjürgen Piechota, Direktor der Klinik für Urologie, Kinderurologie und Operative Uro-Onkologie am Johannes Wesling Klinikum, übernehmen. Im Laufe des Jahres 2020 wird ihm zudem die Leitung der Klinik für Urologie am Krankenhaus Lübbecke übertragen.

„Mit dieser Entscheidung für ein hausübergreifendes Zentrum für roboterassistierte Chirurgie in Lübbecke stellen wir eine wichtige Weiche für die Zukunftsfähigkeit der Mühlenkreiskliniken. Zudem wird die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Standorten weiter gestärkt", sagt der Verwaltungsratsvorsitzende und Landrat Ralf Niermann.

Den Aufbau des neuen Zentrums übernimmt Hansjürgen Piechota

Das Zentrum soll allen operativen Kliniken der Mühlenkreiskliniken zur Verfügung stehen. Haupteinsatzgebiete der roboterassistierten Chirurgie sind traditionell die Urologie, die Viszeralchirurgie und die Gynäkologie. „Unsere Patientinnen und Patienten werden von dem neuen Verfahren profitieren. Außerdem werden wir für Ärztinnen und Ärzte durch den Einsatz dieser modernen Operationstechnik deutlich attraktiver", sagt der Vorstandsvorsitzende der Mühlenkreiskliniken Olaf Bornemeier.

Was landläufig als OP-Roboter beschrieben wird, ist in Wirklichkeit kein Roboter im eigentlichen Sinne, heißt es. Bei der roboterassistierten Chirurgie behält der operierende Arzt die volle Kontrolle über das Operationsgeschehen. Allerdings legt er nicht mehr selbst die Hand ans Skalpell, sondern arbeitet an einem 3-D-Bildschirm, auf dem das Operationsfeld deutlich vergrößert dargestellt wird.

Über eine Steuerkonsole werden die Bewegungen auf den Roboter übertragen, der dann die hochpräzisen Schnitte am Patienten ausführt. Dabei profitiert der Patient von einer höheren Beweglichkeit des Roboterarms, einer 3-D-Kameratechnik, die auch die kleinsten Nerven und Gefäße darstellt, von präziseren Schnitten und damit einhergehend weniger Blutverlust, weniger postoperativen Schmerzen und einer schnelleren Wundheilung.

Roboter führt hochpräzise Schnitte am Patienten aus

Die roboterassistierte Chirurgie gilt dabei als Weiterentwicklung der Laparoskopietechnik (Schlüssellochchirurgie), bei der über kleine Schnitte mithilfe von Endoskopen operiert wird.

„Wir haben uns bewusst erst jetzt für die Einführung der roboterassistierten Chirurgie entschieden, weil die noch sehr junge Technik zu Beginn nicht ausgereift war. Jetzt haben uns unsere Chirurgen aber signalisiert, dass die Kinderkrankheiten überwunden und die Technik bei bestimmten Operationen einen echten Mehrwert für Patientinnen und Patienten darstellt", sagt Olaf Bornemeier.

Kinderkrankheiten der neuen Technik seien überwunden

Neben der Leitung des Zentrums für roboterassistierte Chirurgie soll Hansjürgen Piechota auch die Leitung der Klinik für Urologie, Kinderurologie und operative Uro-Onkologie am Krankenhaus Lübbecke übernehmen. Derzeit wird die Klinik von einem Team der Mediziner Johannes Polith, Stephan Leibelt und Peter Kläs geleitet. Dieses wird sich im Laufe des Jahres auflösen, da Johannes Polith Ende des Jahres in den Ruhestand wechseln wird und Stephan Leibelt die Mühlenkreiskliniken im Herbst verlassen wird.

Peter Kläs wird dem Krankenhaus Lübbecke weiterhin als Leitender Arzt der Klinik für Urologie, Kinderurologie und operative Uro-Onkologie erhalten bleiben. „Mit der Zusammenführung der urologischen Kliniken in Minden und Lübbecke unter einer gemeinsamen Leitung von Herrn Professor Dr. Hansjürgen Piechota steigern wir die Chancen auf Mitarbeitergewinnung und schaffen Synergieeffekte im Feld der Patientensteuerung und der Geräteausstattung", sagt Olaf Bornemeier.