Krankenhäuser - Mainz:Landesgeld für Unimedizin stetig gestiegen, Umsätze auch

Deutschland
Menschen gehen durch den Zugang zur Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Foto: Andreas Arnold/dpa (Foto: dpa)

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Mainz (dpa/lrs) - Die seit Jahren defizitäre Universitätsmedizin Mainz hat über die vergangenen Jahre tendenziell immer mehr Landesgeld bekommen, gleichzeitig aber auch die eigenen Umsätze gesteigert. Die sogenannte Landeszuführung für Forschung und Lehre in dem Haus lag im Jahr 2009 bei 55,57 Millionen Euro, wie aus einer Antwort des Wissenschaftsministeriums auf eine Anfrage aus der CDU-Landtagsfraktion hervorgeht. Fünf Jahre später - im Jahr 2014 - waren es dann 57,15 Millionen und 2019 sogar 68,90 Millionen Euro.

Gleichzeitig steigerte die Unimedizin in dem Zeitraum ihren eigenen Gesamtumsatz kräftig, so dass der prozentuale Anteil der Landeszuführung an den Erlösen insgesamt schrumpfte. Der Gesamtumsatz lag nach Ministeriumsangaben 2009 bei 575,69 Millionen Euro, in dem Jahr machte die Landeszuführung also 9,65 Prozent des Umsatzes aus. 2014 wurde der Gesamtumsatz mit 713,05 Millionen beziffert, die Zuführung machte hier nur noch rund acht Prozent aus. 2019 schrumpfte sie dann auf 7,62 Prozent bei einem Umsatz von 825,30 Millionen Euro.

Schwankend entwickelte sich in den Jahren die Zahl der Studenten an der Uniklinik. Im Wintersemester 2009/2010 waren es in der Allgemeinmedizin im klinischen Semester und in der Vorklinik laut Ministerium insgesamt 2667 Studierende, 2014/15 dann 2629 und 2018/19 schließlich 2872. Die Studentenzahl in der Zahnmedizin - im klinischen Semester und in der Vorklinik - sank von 683 im Wintersemester 2009/10 auf 604 im Wintersemester 2014/15 und auf 566 im Wintersemester 2018/19.

Die parlamentarische Anfrage kam von dem Mainzer CDU-Abgeordneten Gerd Schreiner. Er sieht eine Unterfinanzierung der Unimedizin, dort fehlten pro Student 6000 Euro im Jahr, die Folge seien schlechte Betreuungsschlüssel. Das Wissenschaftsministerium hatte daraufhin auf den Doppelhaushalt 2019/20 verwiesen, in dem seien zehn Millionen Euro zusätzlich für die Uniklinik vorgesehen. Zudem werde die Bausubstanz des Hauses für eine Viertelmilliarde Euro verbessert.

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