Es ist ein kurioser Fall, über den die Tageszeitung "Die Rheinpfalz" zuerst berichtet hat: Mitte Oktober war eine verstorbene Seniorin von einem Bestatter aus dem Hetzelstift fälschlicherweise in die Rechtsmedizin nach Mainz gebracht worden - zum Entsetzen der Angehörigen.
Hetzelstift Neustadt bestätigt Zeitungsbericht
Das Hetzelstift Neustadt hat den Vorfall am Freitag gegenüber dem SWR bestätigt. Es sei nicht zu erklären, wie es zu der "bedauerlichen Verwechslung" kommen konnte, teilte die Klinik schriftlich mit. "Die vorgesehene Kennzeichnung der Verstorbenen war korrekt, so dass sie eindeutig identifizierbar war." Auch die Betten der Verstorbenen seien grundsätzlich mit Namen gekennzeichnet und die Bestatter bekämen in der Verwaltung auch die entsprechenden Dokumente, wenn sie Verstorbene abholten.
Wie die "Rheinpfalz" berichtete, hatte ein Bestatter die Verstorbene aus dem Hetzelstift zwar abgeholt, aber in die Rechtsmedizin nach Mainz gebracht - obwohl eine andere Leiche dafür vorgesehen war. Die falsche Tote wurde dann dort obduziert. Wie es zur Verwechslung kommen konnte, ist unklar. Der betroffene Bestatter ist bislang nicht bekannt und hat sich auch nicht zu dem Vorfall geäußert.
Rechtsmedizin Mainz verweist auf Klinik und Bestatter
Auf SWR-Anfrage an das Uniklinikum Mainz, ob der Fehler nicht in der Rechtsmedizin bemerkt werden hätte müssen, teilte die Pressestelle mit: "In alle Vorgänge vor der Übernahme eines Leichnams hat das Team der Rechtsmedizin keinen Einblick; hier wären das Krankenhaus oder das Bestattungsunternehmen die richtigen Ansprechpartner."
Verstorbene inzwischen beerdigt
Die Klinik will den Vorfall jetzt noch einmal "analysieren und prüfen, ob es auf unserer Seite Verbesserungsmöglichkeiten gibt." Die verstorbene 80-Jährige ist inzwischen beerdigt worden.