Sektion Pflege zur aktuellen Situation der Intensivpflege in Deutschland
Das Jahr 2020 ist anlässlich des 200. Geburtstages von Florence Nightingale das Jahr der pflege. Aufgrund der aktuellen Ereignisse wird man sich jedoch eher an das „Jahr von Corona“ erinnern. Positiv ist die Aufmerksamkeit und Wertschätzung für das Berufsbild der Pflege in der Bevölkerung. Trotz Applaus und medialer Titulierung als systemrelevanter Berufsgruppe hat sich am traditionellen Bild der Pflege in den letzten Jahren jedoch nicht viel verändert. Im Gegenteil. Meist wird Pflege von der Gesellschaft mit Tätigkeiten der langzeitpflege, vor allem mit denen des SGB V („Pflege auf Basis ärztlicher verordnung“) oder des SGB XI („körperbezogene Pflegemaßnahmen, pflegerische Betreuungsmaßnahmen, Hilfe bei der Haushaltsführung“), in Verbindung gebracht. Zudem begrenzen Politiker und verschiedene Berufsgruppen in der Klinik die Pflege fast ausschließlich auf die, unmittelbar für die Patientinnen und Patienten notwendigen, praktischen Verrichtungstätigkeiten[1] . Eine deutlich spürbare Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Pflegende durch die politischen Bemühungen dieser Legislaturperiode ist bisher ebenso weitestgehend ausgeblieben wie die aktive Einbeziehung Pflegender in politische Entscheidungen und Beschlüsse, die die Berufsgruppe unmittelbar betreffen.
Bei der Rückkehr in den Regelbetrieb müssen die Erfahrungen der letzten Monate dazu führen, dass Pflegefachpersonen in allen Bereichen der Entscheidungsfindung aktiv und sichtbar eingebunden werden. Dazu zählt die Beteiligung bei der Entwicklung von Pandemieplänen, leitlinien, Einsatzplänen und Präventionsmaßnahmen ebenso wie die Beteiligung im Bereich Public Health. In allen Bereichen ist eine entsprechende, teilweise akademisch qualifizierte, pflegefachliche Expertise vorhanden. Zum jetzigen Zeitpunkt wünschen wir aktive Mitgestaltung bei: […]
Quelle: DGIIN