Pflegekammer kritisiert Übertragung pflegefachlicher Aufgaben an Hilfskräfte
Geht es nach dem Willen der Krankenkassen, sollen während der corona-pandemie Pflegehilfskräfte qualifizierte pflegerische Aufgaben übernehmen können. Bisher waren beispielsweise das Messen des Blutzuckers oder subkutane Injektionen von Insulin oder Heparin eine Domäne von Pflegefachpersonen. Die pflegekammer warnt vor eine Gefährdung der Patientensicherheit und befürchtet eine Abwertung professioneller pflege.
„Ich habe es satt, dass Krankenkassen allein entscheiden, was Aufgaben von Pflegefachpersonen sind. Entscheidungen dieser Art müssen mit den berufsständischen Vertretungen gemeinsam getroffen werden“, kritisiert Pflegekammerpräsidentin Nadya Klarmann am Dienstag in Hannover. Wie einer Mitteilung der Verbände der gesetzlichen Krankenkassen in niedersachsen zu entnehmen ist, sollen für die Zeit der Corona-Pandemie Pflegehilfskräfte Aufgaben der Behandlungspflege übernehmen, die sonst ausschließlich Pflegefachpersonen vorbehalten sind. Dazu zählen unter anderem subkutane Injektionen, das Anlegen eines Stützverbands sowie das Messen von Blutdruck und Blutzucker.
„Diese Sonderregelung zur Sicherstellung der pflegerischen Versorgung in der häuslichen Krankenpflege gefährdet massiv die Sicherheit der pflegebedürftigen Menschen in Niedersachsen“, sagt Klarmann. Die pflegekammer niedersachsen lehnt daher solche Alleingänge, wie das Übertragen qualifizierter Aufgaben an Pflegehilfskräfte, strikt ab. […]
Quelle: Pflegekammer Niedersachsen