Neue Akutgeriatrie am Klinikum Neumarkt eingeweiht

22.9.2019, 15:34 Uhr
Neue Akutgeriatrie am Klinikum Neumarkt eingeweiht

© Foto: Edgar Pfrogner

Neue Akutgeriatrie am Klinikum Neumarkt eingeweiht

© Foto: Edgar Pfrogner

Vor der Inbetriebnahme am 7. Oktober erteilten die Klinikseelsorger Katharina Thoma und Wolfgang Butzer den neuen Räumen die kirchliche Weihe. Die Bevölkerung hatte anschließend Gelegenheit, das neue Gebäude im Rahmen eines Tages der offenen Tür in Augenschein zu nehmen.

Der zweigeschossige Neubau für die Akutgeriatrie wird in der unteren Ebene eine Tagesklinik mit 15 Plätzen sowie Arzt-, Versorgungs- und Technikräume umfassen, das Herzstück bildet die akutgeriatrische Station mit 41 Betten auf der oberen Ebene. Insgesamt wurden 2000 Quadratmeter Nutzfläche gebaut. Erschlossen wird die Akutgeriatrie durch eine Brücke über die Wirtschaftsstraße zum Hauptgebäude. Das Gebäude kann zu einem späteren Zeitpunkt um bis zu drei Stockwerke aufgestockt werden.

Die bestehende Akutgeriatrie in der Klinik Parsberg mit 20 Betten wird nun von Parsberg nach Neumarkt verlagert und auf 41 Planbetten aufgestockt. Zudem wird erstmals eine akutgeriatrische Tagesklinik mit 15 Behandlungsplätzen etabliert.

Behandelt werden in der Akutgeriatrie Patienten mit einem breiten Spektrum unterschiedlicher Krankheitsbilder aus dem internistischen, neurologischen und chirurgischen Bereich, die überwiegend älter als 70 Jahre sind. Die Patienten werden nach Überprüfung der Indikation von einem geriatrischen Team betreut. Die Behandlung findet unter Berücksichtigung der interdisziplinären, körperlichen, funktionellen, geistigen, psychischen und sozialen Aspekte statt. Ziel ist primär ein größtmöglicher Erhalt der Selbstständigkeit, des Weiteren sollen Komplikationen oder die Chronifizierung von Beschwerden beziehungsweise von geriatrietypischen Symptomen vermieden werden. Zusätzlich steht insbesondere auch der frührehabilitative Aspekt bei der Behandlung im Vordergrund.

Im Kostenrahmen

Knapp 30 Millionen Euro – der Kostenrahmen wird eingehalten – werden in den siebten Bauabschnitt am Klinikum Neumarkt investiert, einen Großteil hiervon übernimmt der Freistaat Bayern mit Mitteln aus dem Jahreskrankenhausbauprogramm. Landrat Willibald Gailler dankte deshalb bei der Einweihungsfeier dem anwesenden Finanzminister Albert Füracker für die Unterstützung. "Es muss investiert werden, wenn der höchste medizinische Standard garantiert werden soll", erwiderte Füracker.

Architekt Manfred Rieger bezeichnete die sogenannte Brücke, die Verbindung des Neubaus zum Haupthaus, als Kompromiss, hat diese doch eine Steigung von fünf Prozent, die vom Pflegepersonal mittels technischer Hilfen mit den Betten überwunden werden muss. Der Projektsteuerer Jan-Willem Stein dankte dem "tollen Planungsteam", zu dem auch das Architekturbüro Hans-Jürgen Distler aus Neumarkt gehört.

Chefarzt Dr. Martin Ritt merkte an, dass die Akutgeriatrie wegen des Pflegekräftemangels zunächst nur mit 20 vollstationären Betten starten könne, auch die Tagesklinik öffne erst später, wenn zusätzliches Personal gefunden sei.

Pflegedienstleiter Bernhard Krautz wies auf die besondere, zuvor in einem Musterzimmer erprobte Gestaltung der Patientenzimmer hin, die Architekt Distler anschließend bei einem Rundgang präsentierte. So sind die Türen zu den Patientenzimmern in einem warmen Holzton gehalten und tragen, um den teilweise dementen Patienten die Orientierung zu erleichtern, nicht nur Nummern, sondern auch Farben und Landschaftsfotos, etwa von der Parsberger Burganlage. Das Farbkonzept setzt sich im Inneren der Zimmer fort. "Hier ist alles bis ins kleinste Detail geplant", sagte Krautz.

Parsberg "gut versorgt"

Um die medizinische Versorgung in Parsberg, dessen Klinik die Plätze der Akutgeriatrie verliert, ist dem Parsberger Bürgermeister Josef Bauer nicht bange. "In Parsberg wird eine breite medizinische Versorgung für die Bevölkerung vor Ort entstehen", betont Bauer und weist auf das geplante "Haus der Gesundheit" hin. Hier sollen sich zusätzliche Fachärzte ansiedeln. Außerdem werde zusammen mit dem Bezirk Oberpfalz eine Psychosomatik mit 25 Betten entstehen. Das Projekt soll zeitnah, vielleicht schon Ende 2021, in Betrieb gehen.

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