Friedberg (dpa/lby) - In einem schwäbischen Krankenhaus ist es nach Angaben des Bayerischen Rundfunks zu schwerwiegenden Versäumnissen in Zusammenhang mit einem Corona-Ausbruch gekommen. Wie der Sender am Mittwoch berichtete, hat das bayerische Gesundheits-Landesamt die Mängel in einem Zwischenbericht aufgelistet. Laut BR sind sieben Menschen gestorben, nachdem sie sich wohl in dem Krankenhaus selbst mit dem Coronavirus angesteckt haben.

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gab keine konkreten Informationen zu dem Fall bekannt, da es sich nur um einen vorläufigen Bericht handele. Die Erörterungen zwischen den beteiligten Stellen seien noch nicht abgeschlossen, erklärte ein Sprecher. «Daher ist eine entsprechende Bewertung zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.»

Wie der BR berichtet, habe eine Task Force des LGL Ende Januar das Krankenhaus besucht, nachdem es in dem Haus schon seit Wochen zu Erkrankungen gekommen sei. Laut dem LGL-Bericht habe es «keinerlei Aufzeichnungen» von Infektionen gegeben, die auf den Aufenthalt in dem Krankenhaus zurückzuführen seien. Vielmehr sei es «augenscheinlich» darum gegangen, Gründe für die Ansteckungen zu finden, die nicht mit dem Krankenhaus in Verbindung stehen.

Es hätten der Task Force bei dem Termin «keine genauen Daten durch die Klinikhygiene» geliefert werden können, berichtet der Sender. Die Hygienefachkraft sei mit der Situation nach eigener Aussage überfordert, heiße es in dem Zwischenbericht.

Das Friedberger Krankenhaus hat 180 Betten und gehört zu den kommunalen Kliniken des Landkreises Aichach-Friedberg. Ein Sprecher des Landratsamtes erklärte ebenfalls, dass erst nach dem Abschlussbericht konkrete Ergebnisse der Untersuchung benannt werden könnten.

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