Friesland - Die Krankenhäuser in Friesland, Wittmund und Wilhelmshaven sind bislang gut durch die Corona-Krise gekommen – auch finanziell, obwohl es manche Posten gibt, die noch nicht ausreichend aufgefangen werden.

Das ist der Eindruck, den Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller (SPD) bei Gesprächen mit Klinikleitungen gewonnen hat. So gab und gibt es noch Streit um die Finanzierung von Corona-Tests, die die Kliniken auch vor Routine-Eingriffen bei Patienten verlangen. „Es ist noch offen, wie diese Tests finanziert werden“, sagte Möller. „Es wäre gut und richtig, wenn wir das über den Gesundheitsfonds regeln, so wie die anderen Tests auch.“

Das sieht auch Frieslands Landrat Sven Ambrosy so: „Es kann nicht sein, dass die stationären Patienten geprüft werden, die ambulant behandelten aber nicht, obwohl die sich doch genauso im Krankenhaus bewegen.“ Die Kosten müsse der Bund tragen – genauso wie die Kosten für die Sicherheitsmaßnahmen in Corona-Zeiten. „Das geht allein bei uns in Friesland in den Millionenbereich“, so Ambrosy. Gleichwohl, so berichtete Möller, versinken die Krankenhausträger nicht in Hoffnungslosigkeit: Insgesamt sei die Zuversicht groß, dass die Kliniken wohl mit einem Defizit, aber mit Hilfe des Bundes durch die Krise kommen werden.

Möller berichtet auch von Anfragen, die sie von Bewohnern der Pflegeheime erreicht haben: Sie wünschen sich nach den langen Kontaktbeschränkungen mehr Besuche. Die Verordnung des Landes gibt das auch her. Sie verstehe die Sorge der Pflegeeinrichtungen, die sich nach Corona-Infektionen in Wolfsburg, Wildeshausen und Westerstede rigoros abgeschottet haben, um Bewohner und Mitarbeiter zu schützen. „Aber wir müssen darüber nachdenken, wie wir den alten Menschen wieder mehr Besuche und Spaziergänge ermöglichen können. Wir müssen die Einrichtungen dazu ermutigen, Besuchsrechte umsetzen“, so Möller. Schließlich halte der direkte Kontakt zu Angehörigen die Senioren gesund.

Der Landkreis hat sich von allen Heimen die Hygienekonzepte vorlegen lassen. „Hier und da gab es mal Defizite, es gab aber auch Heime, die das vorbildlich machen. Und von denen kann man ja lernen“, betont Ambrosy. In vielen Heimen gebe es Begegnungsräume und das gute Wetter ermögliche, dass sich die Bewohner mit Angehörigen im Freien treffen können.