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Elblandkliniken: Gibt es im Herbst genug Intensivbetten?

Elblandkliniken-Vorstand Rainer Zugehör erklärt, warum die Kliniken auf einen erneuten Anstieg der Intensivbetten gut vorbereitet wäre.

Von Marvin Graewert
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Noch befindet sich die Belegung der Intensivbetten auf einem niedrigen Stand. Selbst wenn sich das im September ändert - die Elblandkliniken seien gut vorbereitet.
Noch befindet sich die Belegung der Intensivbetten auf einem niedrigen Stand. Selbst wenn sich das im September ändert - die Elblandkliniken seien gut vorbereitet. © Claudia Hübschmann

Meißen. Wie aussagekräftig ist die Inzidenz beim aktuellen Impffortschritt? Vor allem bei den über 60-Jährigen - der Altersgruppe mit dem höchsten Hospitalisierungsrisiko - sind in Deutschland über 77 Prozent durchgeimpft. In Sachsen sind es zumindest fast 70 Prozent. Die Auslastung auf den Intensivstationen wird das im Herbst sicherlich dämpfen.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) brachte demnach eine neue "Maßzahl" ins Spiel, demnach ist "200 das neue 50." Von diesem Wert ist Deutschland und vor allem der Landkreis Meißen noch weit entfernt. Allerdings steigt die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland seit 2,5 Wochen wieder kontinuierlich: Pro Woche stiegen die Infektionszahlen derzeit um 60 Prozent, sagte Helge Braun (CDU). Sollte sich die Impfquote nicht enorm verbessern oder sich das Verhalten der Bürger ändern, könne es zur Zeit der Bundestagswahl im September jeden Tag 100 000 Neuinfektionen und eine Inzidenz von 850 geben, so der Kanzleramtschef. Allerdings hat das letzte Jahr gezeigt, dass die Bevölkerung bei steigenden Infektionszahlen vorsichtiger wird.

Hunderte Überstunden

In den Elblandkliniken blickt man entspannt auf den Herbst: "Wir sind gut vorbereitet", sagte Vorstand Rainer Zugehör bereits Anfang des Monats auf SZ-Nachfrage. "Wenn im September wieder vermehrt Intensivkapazitäten benötigt werden - was ich nicht glaube - dann kriegen wir das auf jeden Fall hin." Denn die Intensivkapazitäten würden permanent und ganz unabhängig vom Verlauf der Pandemie aufgestockt. Die tatsächliche Kapazität würde allerdings immer vom verfügbaren Personal abhängen: "Und das schwankt. Besonders in der Corona-Zeit haben sich viele Überstunden angehäuft, vor allem im Intensivbereich." Hunderte Überstunden, die jetzt abgebaut werden müssen.

Trotzdem habe man es in allen bisherigen Wellen ohne große Vorbereitungen geschafft, die nötige Kapazität zu stellen, unterstrich Zugehör. "Jetzt sind wir auf jeden Fall besser vorbereitet: Wir haben Umbauten vorgenommen und massig Medikamente und Beatmungspumpen zugekauft. Was das Personal betrifft, kennen wir jetzt die Rotationsmöglichkeiten." In Hochphasen der Pandemie habe man Personal aus anderen Bereichen auf die Intensivstation geschickt. Bei einem erneuten Engpass würde das alles beschleunigen, da das Personal nun bereits befähigt sei auf der Intensivstation zu arbeiten. "Logischerweise haben wir in den Elblandkliniken in dieser Zeit weniger Hüften eingesetzt: Wir haben wirklich das Letzte ausgeschöpft." Seit die Pandemie abgeklungen ist, arbeitet das Personal wieder im ursprünglichen Bereich.