DGfM Herbstsymposium

MDK-Reform sorgt für Zündstoff

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MDK-Reform sorgt für Zündstoff
Nikolai von Schroeders eröffnet vor über 500 Gästen das DGfM-Herbstsymposium in Frankfurt. © BibliomedManager/F. Albert

Das MDK-Reformgesetz sorgt weiter für hitzige Diskussionen. Auf dem heutigen Herbstsymposium der Deutschen Gesellschaft für Medizincontrolling (DGfM) wurde deutlich, dass vor allem die Verantwortlichen in Kliniken noch viel Diskussions- und Klärungsbedarf sehen. 

Vor allem die geplanten Prüfquoten bei der Abrechnungsprüfung sorgten für viele Nachfragen. So äußerte ein Teilnehmer die Befürchtung, dass die Kassen die Prüfquote durch gezielte Prüfungen in den Häusern nach oben treiben werden. Anika Jennen, Referentin aus dem Bundesgesundheitsministerium, bezeichnete die Prüfquoten als den „kompliziertesten Punkt“ der Gesetzesreform. Sie geht davon aus, dass die Krankenkassen in Zukunft viel gezielter prüfen werden. Darauf sollten sich Krankenhäuser vorbereiten und ihr Prozessmanagement optimieren.

Sie unterstrich zudem, dass alle geprüften Rechnungsfälle eines Hauses für die Quote maßgeblich seien – also kassenübergreifend. Wenn der Anteil aller unbeanstandeten Rechnungsfälle aller Krankenkassen dann beispielsweise über 60 Prozent liege, entspreche dies einer Prüfquote von 5 Prozent im übernächsten Quartal. Allerdings seien die bislang vorgesehenen Quoten noch nicht beschlossen, betonte Jennen. Änderungen im parlamentarischen Verfahren seien durchaus noch möglich.

Als unbeanstandet soll eine Rechnung gelten, bei der es zu keiner Rechnungskorrektur gekommen sei, so Jennen. Wenn sich eine Hauptdiagnose ändere, der Rechnungsbetrag aber nicht, gelte dies nach wie vor nicht als Beanstandung. Wenn eine Prüfung abgeschlossen ist, werde sie Teil der Prüfquote. Gerichtliche Auseinandersetzungen werden keine rückwirkende Auswirkungen auf die Prüfquote haben, unterstrich Jennen, weil dies nicht umsetzbar sei. 

Die Kriterien für Strukturprüfungen sollen nicht im Gesetz, sondern in einer bundesweiten Richtlinie des MD Bund im April erlassen werden, berichtete Jennen.

„Im Gesetzentwurf stehen viele Dinge, wo Krankenhäuser gewaltig schlucken mussten“, so der DGfM-Vorstandsvorsitzende Nikolai von Schroeders. Allerdings gehe es den Krankenkassen nicht anders. Das Bundesgesundheitsministerium habe versucht, beide Seiten zu berücksichtigten, lobte er. Sein Appell an die 500 Teilnehmer in Frankfurt: „Wir sollten es gemeinsam angehen und konstruktiv hinbekommen.“

Autor

 Florian Albert

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