Darüber informierte am Montag die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. "Seit dem 1. Januar 2018 besteht nach vielen Jahren der Tariflosigkeit für die nichtärztlichen Beschäftigten wieder ein Tarifvertrag", heißt es in der Mitteilung. Die jüngste Tariferhöhung sei zum Jahresbeginn 2019 erfolgt – mit einer tariflichen Erhöhung um 2,4 Prozent.
Konkrete Zahlen für eine zu fordernde Gehaltserhöhung nennt Verdi nicht. Dafür weist die Gewerkschaft darauf hin, dass das Krankenhaus "ohne Tarifbindung Mitglied im Kommunalen Arbeitgeberverband ist". Damit finde der Flächentarifvertrag für den öffentlichen Dienst keine Anwendung, das Entgeltniveau betrage aktuell 85 Prozent des Niveaus dieses Tarifvertrages. Um das Gehalt einer Krankenschwester auf das Niveau des Tarifvertrags anzuheben, müsste das Gehalt um rund 16 Prozent erhöht werden.
Die Verdi-Tarifkommission fordert in den heute beginnenden Tarifverhandlungen die volle Mitgliedschaft der Städtisches Krankenhaus Eisenhüttenstadt GmbH im Kommunalen Arbeitgeberverband Brandenburg, also mit Tarifbindung. Verdi verweist darauf, dass auch die Stadt Eisenhüttenstadt, die Eigentümerin des Krankenhauses ist, Mitglied mit Tarifbindung im Arbeitgeberverband ist – für die Beschäftigten der Stadtverwaltung Eisenhüttenstadt findet der Flächentarifvertrag direkt Anwendung, mit entsprechend höheren Gehältern.
"Von den anderen 21 kommunalen Krankenhäusern im Land Brandenburg haben 13 Krankenhäuser jeweils mit der Gewerkschaft Verdi einen  Haustarifvertrag zur Regelung der Arbeitsbedingungen für die nichtärztlichen Beschäftigten", erläutert die Gewerkschaft. Zu diesen Häusern gehöre auch das Oder-Spree-Krankenhaus in Beeskow. Im Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum erhöhten sich die Tarifentgelte mit dem Haustarifvertrag ab dem 1. März dieses Jahres um 4 Prozent. Damit betrage das Tarifniveau in Cottbus ab dem 1. März rund 96 Prozent  des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst. "In den Berliner Krankenhäusern Charité und Vivantes findet jeweils der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst Anwendung."
Cottbuser verdienen besser
Als positives Beispiel benennt die Gewerkschaft Verdi die Städtische Klinikum Brandenburg GmbH in Brandenburg/Havel. Dieses Unternehmen sei seit dem 1. Januar dieses Jahres wieder Mitglied mit Tarifbindung im Kommunalen Arbeitgeberverband Brandenburg. "Seit dem 1. Januar 2020 erhalten alle Beschäftigten der Städtisches Klinikum Brandenburg GmbH den Tariflohn nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst."
Verdi verweist abschließend darauf, dass seit Jahresbeginn für die Finanzierung der Tariflöhne, insbesondere in der Pflege, ein neues Modell gelte. So würden im Bereich der Somatik die Personalkosten für Pflege aus den DRG-Fallpauschalen ausgegliedert und über ein krankenhausindividuelles Pflegebudget nach dem Prinzip der Selbstkostendeckung finanziert.