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nordwest-zeitung

Personalberater Eingeschaltet Klinikum Oldenburg sucht zwei neue Chefs

Oldenburg - Die Stadt will mit Hilfe einer Personalberatungsgesellschaft eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für den bisherigen Vorstandsvorsitzenden Dr. Dirk Tenzer suchen. Das schlägt die Verwaltung dem Finanzausschuss der Stadt vor, der am Mittwoch, 14. August (17 Uhr, Kulturzentrum PFL) tagt. Tenzer hat das Klinikum unter anderem nach Kritik von Richter Sebastian Bührmann im Zusammenhang mit dem Pflegemordprozess zum 1. Juli verlassen.

Rainer Schoppik

Rainer Schoppik

Gleichzeitig sucht die Stadt einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Rainer Schoppik, der als Restrukturierungsmanager im vergangenen Herbst als zweites Mitglied in den Vorstand bestellt worden war. Grund: Schoppiks Vertrag sei befristet bis Ende April 2020. Es gebe eine Verlängerungsoption um sechs Monate. Schoppik leitet das Klinikum seit dem Ausscheiden von Tenzer alleine.

Auftrag am 26. August?

Die Stadt sucht für die Nachfolge zunächst einen Medizinischen/Ärztlichen Vorstand. Die zweite Führungsposition soll mit einem Kaufmännischen Vorstand besetzt werden. Die Verwaltung strebt die Auftragsvergabe an die Personalberatungsgesellschaft für die Ratssitzung am 26. August an. Zur Begleitung des Prozesses werde eine Findungskommission gebildet.

Das Klinikum befindet sich „nach wie vor in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation“, informiert die Verwaltung. Im ersten Halbjahr 2019 hätten sich die Patientenzahlen allerdings „wieder positiv entwickelt“. Das vom Rat der Stadt im Mai 2018 beauftragte Gutachten (BCG) empfehle als eine Maßnahme der Restrukturierung, die Leitung des Klinikums dauerhaft auf mehrere Schultern zu verteilen. Der in der Vergangenheit verantwortliche Alleinvorstand solle durch weitere Vorstände entlastet werden. BCG führe im Gutachten aus, dass ein Alleinvorstand in Kliniken – unabhängig von der Trägerschaft – ein Auslaufmodell sei: Im Vergleich mit anderen Universitätskliniken in Deutschland bildet das Klinikum Oldenburg mit dem Modell des Alleinvorstands eine „absolute Ausnahme“, hatten die Gutachter erklärt.

Weitere Posten denkbar

Die Stadtverwaltung lässt offen, ob ein künftiges Vorstandsmodell noch weitere Positionen als heute vorsehen könnte. Als denkbar gelten ein Vorstand für Personal, für Pflege und die Einbindung der medizinischen Fakultät der Universität. Es stehe aber „außer Frage“, dass die Positionen Medizinischer/Ärztlicher Vorstand und Kaufmännischer Vorstand „Teil jedes Modells“ sein werden.

Die Verwaltung erwartet, dass die Besetzung bis zu einem Jahr dauern wird. Angesichts der Vakanz und der absehbaren weiteren Vakanz sollte deshalb zügig mit der Suche und Auswahl begonnen werden, heißt es in der von Oberbürgermeister Jürgen Krogmann unterzeichneten Verwaltungsvorlage.

KOMMENTAR Neustart möglich

Christoph Kiefer

Die Verwaltung schlägt folgende Besetzung für die Findungskommission vor: Oberbürgermeister Jürgen Krogmann für den Träger des Klinikums; Margrit Conty, Vorsitzende des Verwaltungsrats des Klinikum; Universitätspräsident Prof. Hans Michael Piper; Ärztlicher Direktor Prof. Christoph Korenke; Fakultätsvorstand Prof. Friedhelm Wawroschek, die städtische Finanzdezernentin Silke Meyn; den Beschäftigtenvertreter im Verwaltungsrat Nils Lotze sowie Klinikumsvorstand Rainer Schoppik.

Tenzer-Abschied im PFL

Dr. Dirk Tenzer

Dr. Dirk Tenzer

Dirk Tenzer wird am Freitag, 30. August, in einer Feier im Kulturzentrum PFL offiziell verabschiedet. Die Einladung, die Margrit Conty als Verwaltungsratsvorsitzende unterschrieben hat, sieht in der Feier zwischen 12 und 14 Uhr Grußworte verschiedener Vertreter von Klinikum und Stadt vor.

Vermutungen, Tenzer könne über einen Beratervertrag Einfluss zum Beispiel auch auf die Nachfolge haben, weist das Klinikum zurück. Tenzer stehe dem aktuellen Vorstand bis zum 30. September 2019 beratend zur Verfügung, „um eine geordnete Übergabe aller laufenden Projekte sicherzustellen“. Ein separater Beratervertrag bestehe nicht; Tenzer nehme „keinen Einfluss auf die Suche oder die Auswahl eines Nachfolgers“ und sei auch an anderen Entscheidungen nicht mehr beteiligt.

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Christoph Kiefer Reportage-Redaktion (Chefreporter)
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