Kapazität der Uniklinik Brüssel ist erschöpft – Coronapatienten in andere Krankenhäuser verlegt

<p>Gerade in Brüssel nimmt die Zahl der Covid-19-Patienten rasant zu. Die Betten werden knapp.</p>
Gerade in Brüssel nimmt die Zahl der Covid-19-Patienten rasant zu. Die Betten werden knapp. | Bild: belga

In einem Interview im flämischen Rundfunk am Sonntagmorgen erklärte der Direktor der Uniklinik Brüssel, Marc Noppen, dass der rasante Anstieg der Infektionen auch einen Einfluss auf den gesamten Krankenhausbetrieb hat. Man prüfe mittlerweile täglich, ob geplante Eingriffe wirklich gemacht werden können. „Es muss dringend etwas passieren“, so Noppen. „In den letzten Tagen sind wir an die Grenze des Möglichen gestoßen, auch im Intensivbereich“, so der Direktor weiter. Das Gesetz ermöglicht die Verlegung von Patienten innerhalb des gleichen Klinik-Netzwerks, das werde jetzt auch gemacht. Aktuell behandelt die Uniklinik Brüssel 28 Covid-19-Patienten. Sieben liegen auf der Intensivstation, davon werden wiederum 4 beatmet. Noppen weist darauf hin, dass die Region Brüssel Kapazitätsprobleme hat, bei der Behandlungen von Coronapatienten. Sollten dies auch bei den Krankenhäusern im näheren Umfeld der Fall sein, müsse man Patienten zwangsweise in weiter entfernt liegende Kliniken verlegen.

Noppen ruft die politisch Verantwortlichen auf, dringend etwas zu unternehmen. Es müsse noch mehr sensibilisiert werden. „Ich stelle fest, dass viele unserer Patienten noch immer nicht verstehen, was passiert“. Da wo sich viele Menschen treffen, muss strenger kontrolliert werden, so Noppen. „Die Regeln für Events in geschlossenen Räumen müssen überdacht werden“. (belga/ag)

Kommentare

  • 4.10.2020: „Der Direktor des UZ Brüssel, Marc Noppen, hat bereits am Sonntag wegen der Überfüllung der Krankenhäuser Alarm geschlagen.“

    Marc Noppen: „Aktuell behandelt die Uniklinik Brüssel 28 Covid-19-Patienten. Sieben liegen auf der Intensivstation, davon werden wiederum 4 beatmet.“

    Fragliche Uniklinik verfügt über 721 Betten, d.h. dass gerade mal 3.8% der Betten von COVID-Patienten belegt sind. Die übrigen 96.2% tragen also, laut Herrn Noppen, offenkundig nicht zur „Überfüllung der Krankenhäuser“ bei.
    Fazit: Auch ein Krankenhausdirektorenamt schützt vor Panikmache nicht.

    Übrigens hat es mich sehr gefreut, dass endlich auch mal ein Hauptnachrichtensender sich des Themas der „Entkopplung“ von Infektionszahlen einerseits und den Kranken-/Sterbezahlen andererseits, gewidmet hat, siehe ARD-Extra.
    (https://www.ardmediathek.de/daserste/video/ard-extra/ard-extra-die-coron..., ab 11:50 Minuten)

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