Das Klinikum Fürth steht vor immer neuen Herausforderungen: Aktuell sind 37 Mitarbeiter an Corona erkrankt, 16 weitere befinden sich in Quarantäne, erläutert Dr. Manfred Wagner, Medizinischer Direktor des Klinikums Fürth, am Montag (30. November 2020) inFranken.de.

Am Klinikum arbeiten rund 1800 Menschen in der Pflege und als Ärzte. Dennoch fallen die fehlenden 56 Mitarbeiter ins Gewicht, da es eine steigende Zahl an Corona-Patienten gibt.

Insgesamt 47 Corona-Erkrankte im Klinikum Fürth

Aktuell liegen neun Corona-Infizierte auf der Intensivstation, erklärt Dr. Wagner am Montag. Weitere 38 Erkrankte werden auf Normalstationen behandelt.

Deren Pflege ist aufwendig, da die Mitarbeiter des Klinikums Fürth besondere Schutzmaßnahmen erfüllen müssen. Neben dem Tragen einer FFP2-Maske und einer Schutzmaske müssen die Mitarbeiter bei jedem Corona-Patienten die Kleidung wechseln.

Auf die personellen Engpässe hat das Klinikum bereits reagiert. Vier Stationen wurden geschlossen: die Augenstation, eine chirurgische sowie zwei internistische Stationen. Verschiebbare Operationen, wie zum Beispiel Knieoperationen, wurden zunächst ausgesetzt. "Bei Notfällen wird aber weiterhin operiert", macht Dr. Wagner deutlich.

Corona-Pandemie: Krankenhäuser in engem Austausch

Wo sich die Mitarbeiter des Klinikums Fürth im Einzelfall angesteckt haben, ist unklar. Es sei aber davon auszugehen, dass sie sich meist im privaten Umfeld angesteckt haben, sagt der Medizinische Direktor. Im Klinikum seien sie durch die getroffenen Schutzmaßnahmen gut geschützt.

Am Montag sei nur noch ein Bett auf der Intensivstation frei, allerdings könne das Krankenhaus bei einer weiteren Verschärfung der Lage neue Kapazitäten schaffen. Dies würde allerdings erneut auf Kosten anderer Stationen stattfinden, betont Dr. Wagner.

Gleichzeitig ist das Klinikum Fürth in engem Austausch mit anderen Kliniken im Großraum Nürnberg und kann so neue Corona-Patienten aufnehmen - oder die eigenen notfalls in andere Krankenhäuser verlegen.

Aktuelles Besuchsverbot auf vielen Stationen

Parallel dazu verlängert das Klinikum Fürth sein Besuchsverbot bis zum 18. Dezember. Ausnahmen gelten für die Kinderklinik sowie für die Intensiv- und Palliativstation. Zu Weihnachten könnten Sonderregeln gelten. "Schon jetzt diskutieren wir im Krisenstab, wie die Besuchsregeln über Weihnachten aussehen können und streben hier auch eine Abstimmung mit den anderen Kliniken im Großraum an" so der Medizinische Direktor.

Vor wenigen Wochen hatte das Klinikum Fürth einen Brandbrief an Gesundheitsminister Jens Spahn gerichtet: "Die Krankenhäuser stehen vor dem Kollaps", hieß es.