Kreisklinik Ebersberg:Geschäftsführer dringend gesucht

Kreisklinik Ebersberg: Geschäftsführer Stefan Huber verlässt die Ebersberger Kreisklinik. Nun läuft die Suche nach einem Nachfolger.

Geschäftsführer Stefan Huber verlässt die Ebersberger Kreisklinik. Nun läuft die Suche nach einem Nachfolger.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Spätestens im Sommer wird der Ebersberger Kreisklinik-Leiter Stefan Huber endgültig nach Starnberg wechseln. Bis dahin muss ein Nachfolger her.

Von Andreas Junkmann, Ebersberg

Wer Interesse an einer beruflichen Veränderung hat, der könnte in diesem Jahr im Landkreis Ebersberg fündig werden. Dort nämlich gilt es eine durchaus spannende Stelle zu besetzen: Die geschäftliche Leitung der Kreisklinik. Der bisherige Chef, Stefan Huber, wird sich - wie bereits vor längerem angekündigt - in Richtung Starnberg verabschieden und fortan im dortigen Klinikum die wirtschaftlichen Geschicke lenken. Bereits jetzt pendelt er tageweise zwischen seinem Job in Ebersberg und dem in Starnberg hin und her, bevor er spätestens Ende Juni endgültig seinen bisherigen Posten räumen wird. Für diesen muss bis dahin ein Nachfolger gefunden sein - doch das gestaltet sich gar nicht so einfach.

Zwar gebe es einige Bewerber, bisher habe man sich aber noch nicht auf einen Kandidaten festgelegt, sagte Landrat Robert Niedergesäß (CSU) jüngst im Rahmen eines Pressegesprächs. Das liegt wohl auch daran, dass es das Anforderungsprofil für diese Stelle durchaus in sich hat. So müsse der Bewerber oder die Bewerberin natürlich wirtschaftliche Kompetenzen vorweisen können, aber auch einen medizinischen Background mitbringen. Stefan Huber hatte nach seinem BWL-Studium zunächst als stellvertretender Bauamtsleiter bei der Gemeinde Vaterstetten gearbeitet und war danach in leitenden Positionen in der Krankenhaus- und Altenheimdirektion der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul in München und als Verwaltungsleiter einer Privatklinik in Feldafing im Starnberger See tätig, bevor er nach Ebersberg wechselte.

Der neue Klinikchef muss Erfahrungen in der Medizin und der Wirtschaft mitbringen

Sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin muss nun nach Wunsch des Landkreises beide Disziplinen von Anfang an verbinden - oder, wie Brigitte Keller, Leiterin der Abteilung Zentrales am Landratsamt, sagte: "Eine Bilanz sollte man schon lesen können." Landrat Niedergesäß ergänzte, dass man zwar nicht zwingend BWL und Medizin studiert haben müsse, "der Bewerber sollte aber schon Erfahrungen in beiden Bereichen vorweisen können". Obwohl es laut Niedergesäß bereits einige Interessenten für die Stelle gibt, hat offenbar bislang keiner der Kandidaten die Anforderungen des Landkreises erfüllt. Der Landrat zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass der Posten der Geschäftsführung bis zur Jahresmitte besetzt werden kann.

Das ist auch dringend notwendig, denn eine Vakanz auf dem Chefsessel kann sich die Ebersberger Kreisklinik in diesen Zeiten nicht erlauben. Das Krankenhauswesen befindet sich im Umbruch, viele kleinere Häuser hängen tief in den roten Zahlen oder müssen gar komplett schließen. "Die Kreisklinik steht finanziell im Vergleich gut da", sagte zwar Landrat Niedergesäß, doch diesen Status muss die Einrichtung nun während der von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) angekündigten Krankenhausreform behaupten. Demnach sollen Patientinnen und Patienten in den deutschen Kliniken künftig wieder mehr nach medizinischen und weniger nach wirtschaftlichen Kriterien behandelt werden. Dazu sollen die Krankenhäuser in ein neues Levelsystem kategorisiert werden. Die Ebersberger Kreisklinik muss dabei mindestens Stufe II - also die Einordnung als Regel- und Schwerpunktversorger - erreichen, sonst droht ihr womöglich sogar die Schließung.

Dass das wirklich passiert, hält Robert Niedergesäß allerdings für kaum vorstellbar. Zwar müsse die Klinik in einigen Bereichen noch nachbessern, "ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir die Kriterien erfüllen werden". Es wird eine der Hauptaufgaben der neuen Klinikleitung sein, die Zuversicht des Landrats mit Taten zu untermauern.

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