Vertrauen der Patienten zurückgewinnen Patientenschützer verbindliche Kriterien für Infektionsschutz in Kliniken

Berlin · In den von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgelegten Empfehlungen stehe bislang zum Infektionsschutz in Krankenhäusern nichts Konkretes.

 Infektionsschutz in Krankenhäusern sollte verbindlich geregelt werden, fordert die Stiftung Deutscher Patientenschutz.

Infektionsschutz in Krankenhäusern sollte verbindlich geregelt werden, fordert die Stiftung Deutscher Patientenschutz.

Foto: dpa/Peter Kneffel

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat verbindliche Kriterien für den Infektionsschutz in den Krankenhäusern gefordert. In der Corona-Epidemie wollen sich besonders alte und kranke Menschen "darauf verlassen können, dass der Infektionsschutz steht", sagte Vorstand Eugen Brysch der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag. In den von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgelegten Empfehlungen stehe bislang dazu aber nichts Konkretes.

Wegen leerer Betten und ausgefallener Therapien drohten den Krankenhäusern zudem Ausgaben von mehr als 20 Milliarden Euro, warnte Brysch. Die viel zu vielen Leerbetten machten alle bisherigen Planungen zunichte. "So kann das Vertrauen der Patienten kaum zurückgewonnen werden", kritisierte der Patientenschützer.

Seit Mitte März haben die Kliniken bundesweit unter anderem alle medizinisch nicht zwingend notwendigen planbaren Operationen verschoben, um für die Behandlung von Corona-Patienten vorbereitet zu sein. Inzwischen treibt Spahn die schrittweise Rückkehr zum Normalbetrieb voran.

Die Kliniken bekommen durch das vom Bundestag bereits beschlossene Covid-19-Krankenhausentlastungsgesetz wegen der Umstellungen in der Corona-Krise eine finanzielle Planungssicherheit im Umfang von rund 8,5 Milliarden Euro. Für jedes zusätzliche Intensivbett mit Beatmungsmöglichkeit erhalten Kliniken darüber hinaus 50.000 Euro aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds. Der tatsächliche Mehrbedarf dürfte aber erst später feststehen.

(AFP)
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