Diakoneo-Klinik in Neuendettelsau.
Bildrechte: Diakoneo Klinik

Ab kommendem Jahr wird in Neuendettelsau kein Patient mehr stationär behandelt.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Diakoneo schließt Patientenversorgung in Neuendettelsau

Ab dem kommenden Jahr schließt das Klinikunternehmen Diakoneo mit Hauptsitz in Neuendettelsau die dortige stationäre Patientenversorgung. Schuld sei die schlechte finanzielle Lage der Klinik.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten, Regionales, Wetter, Verkehr am .

Ab kommendem Jahr wird in Neuendettelsau kein Patient mehr stationär behandelt. Das Klinikunternehmen Diakoneo gab gegenüber dem evangelischen Pressedienst (epd) bekannt, dass es die stationäre Patientenversorgung zum Jahresende schließt.

Ausschlaggebend: schlechte finanzielle Lage

Schuld sei die schlechte wirtschaftliche Lage der Klinik. Die Entscheidung kam mit Ansage, denn seit Monaten bittet das Klinikunternehmen die bayerische Gesundheitspolitik um finanzielle Unterstützung. Bereits im vergangenen Jahr hatte Diakoneo im Gespräch mit BR24 angekündigt, dass es diesen Schritt gehen werde, wenn sich die finanzielle Situation nicht verbessere. Das war allerdings bisher nur der "Worst Case".

Was anstelle der stationären Versorgung kommen könnte

Das andere Szenario sah vor, in Neuendettelsau den Schwerpunkt auf Kardiologie und Akut-Geriatrie zu legen, die stationäre Versorgung des Hauses mit 150 Betten aber gleichzeitig beizubehalten. Nun wird wohl stattdessen, wie es ebenfalls im November 2022 gegenüber BR24 hieß, ein Gesundheitszentrum mit ambulanter Patientenversorgung entstehen. Eine Notfallversorgung wäre dann nur noch tagsüber möglich.

20 Millionen Euro Defizit

Anfang Juli ging Diakoneo den ersten Schritt in Sachen Umstrukturierung und verlegte Chirurgie und Gastroenterologie von Neuendettelsau nach Schwabach. Das sollte helfen, Geld einzusparen – offenbar aber nicht genug, sodass den Mitarbeitenden die Schließung der stationären Versorgung in Neuendettelsau mitgeteilt wurde.

Das Defizit der Klinik liegt laut eigenen Angaben bei insgesamt 20 Millionen Euro – verteilt über die vergangenen zehn Jahre. Mehrere Millionen kämen pro Jahr dazu. Anders als beispielsweise das kommunale Klinikunternehmen Anregiomed, das ebenfalls im Landkreis Ansbach drei Krankenhäuser betreibt, ist Diakoneo ein eigenständiges Gesundheits- und Sozialunternehmen und erhält keine Gelder vom Landkreis.

Diakoneo schließt Patientenversorgung in Neuendettelsau
Bildrechte: BR
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Diakoneo schließt Patientenversorgung in Neuendettelsau

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!