Chemnitz: Müssen infizierte Pfleger weiter arbeiten gehen?

Chemnitz - Wirbel um Corona-Regeln im Chemnitzer Klinikum. Nach Behauptungen eines Mitarbeiters sollen infizierte Kollegen in der Klinik weiterarbeiten und sogar gegen die Quarantäneverordnung des Gesundheitsamtes verstoßen, um auf Arbeit zu kommen. Doch wie glaubhaft ist das?

ver.di-Sekretär André Urmann (43) hat bisher keinen Hinweis für einen laxen Umgang mit Corona im Klinikum.
ver.di-Sekretär André Urmann (43) hat bisher keinen Hinweis für einen laxen Umgang mit Corona im Klinikum.  © Kristin Schmidt

 Die Klinikleitung widerspricht vehement: 

"Mitarbeiter, deren Testergebnis positiv auf Covid-19 lautet, gehen unmittelbar und ohne Ausnahme aus dem Dienst heraus, werden an das Gesundheitsamt gemeldet und dort weiterbetreut", erklärte Thomas Grünewald, Leiter der Infektionsmedizin.

Die Vorwürfe des Mitarbeiters, der anonym bleiben will, klingen hart: "Wer positiv getestet wurde, soll nach Auskunft der Leitung mit Maske und Handschuhen weiterarbeiten. Das gilt auch für Kollegen, die nach Erkältungssymptomen einen Test machten, aber das Ergebnis noch nicht kennen."

Chemnitz: Chemnitz: Streit um Handy endet mit Verletzung und Anzeige
Chemnitz Chemnitz: Streit um Handy endet mit Verletzung und Anzeige

Ein Widerspruch zur offiziellen Dienstanweisung des Klinikums, wie ver.di-Sekretär André Urmann (43) erklärt: 

Aktuell liegen 44 mit Corona infizierte Patienten im Chemnitzer Klinikum. Im gesamten Landesdirektionsbezirk waren es am Freitag 190 stationäre Corona-Patienten.
Aktuell liegen 44 mit Corona infizierte Patienten im Chemnitzer Klinikum. Im gesamten Landesdirektionsbezirk waren es am Freitag 190 stationäre Corona-Patienten.  © Sven Hoppe/dpa
Das Klinikum Chemnitz wehrt sich gegen die Vorwürfe eines Mitarbeiters, dass der Schutz vor Corona vernachlässigt werde.
Das Klinikum Chemnitz wehrt sich gegen die Vorwürfe eines Mitarbeiters, dass der Schutz vor Corona vernachlässigt werde.  © Sven Gleisberg

"Mir berichten Mitarbeiter von sehr strengen Corona-Regeln. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es in dem großen Haus mit 5500 Mitarbeitern Kommunikationsprobleme gibt."

Titelfoto: Sven Gleisberg

Mehr zum Thema Chemnitz: