Olpe. Die Olper Krankenhaus-Gesellschaft wird immer größer und übernimmt auch das St.-Josefs-Krankenhaus in Hilden – das wird sich jetzt ändern.

Die GFO übernimmt das nächste Krankenhaus in NRW, diesmal ist es das St.-Josefs-Krankenhaus in Hilden. Der entsprechende Notarvertrag zwischen der Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) und der in Teilen insolventen Kplus-Gruppe, zu der das St.-Josefs-Krankenhaus aktuell noch gehört, wird voraussichtlich in den nächsten Wochen unterzeichnet. Das teilte die GFO am Montagabend in einer Pressemitteilung mit. Aus Sicht der GFO sollen künftig das Hildener Krankenhaus und die benachbarte GFO-Klinik Langenfeld (St.-Martinus-Krankenhaus) als ein gemeinsames Krankenhaus mit zwei Standorten unter dem Dach der GFO betrieben werden. Das ist das Ergebnis einer gelungenen gemeinsamen Anstrengung von NRW-Gesundheitsministerium, Kostenträgern, Kplus-Geschäftsführung und Sachwaltern, dem Landrat des Kreises Mettmann Thomas Hendele, Bürgermeistern vor Ort und der GFO.

Gespräche kurz vorm Abschluss

Im Oktober 2023 hatten die GFO und die Kplus-Gruppe bereits ein Eckpunktepapier unterzeichnet, das im Wesentlichen die gemeinsame Perspektive der GFO-Klinik Langenfeld und des St.-Josefs-Krankenhauses Hilden formuliert und die Sicherung der Arbeitsplätze sowie die wirtschaftliche Tragfähigkeit in den Blick genommen hat. Nun stehen die Gespräche kurz vor einem positiven Abschluss. Letzte vertragliche Details werden noch abgestimmt. Das nordrhein-westfälische Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) und die Kostenträger waren auf die GFO zugegangen und hatten den Verbund um eine Prüfung für eine neue Struktur der Gesundheitsversorgung im südlichen Kreis Mettmann gebeten. Dem ist die GFO nachgekommen.

Wir sind zuversichtlich, dass wir – gemeinsam mit unseren Partnern – die noch offenen Punkte und Fragen in den nächsten Tagen einvernehmlich klären können.
GFO-Geschäftsführer Dr. Christoph Heller

Neben dem MAGS haben auch die lokale Politik und die Kplus-Gruppe diesen Prozess früh positiv begleitet und unterstützt. „Wir freuen uns für unsere Mitarbeitenden und für die Menschen in der Region, wenn der Klinikstandort in Hilden erhalten bleiben kann“, sagt Kai Siekkötter, Geschäftsführer der Kplus-Gruppe. GFO-Geschäftsführer Dr. Christoph Heller sieht in dieser starken Unterstützung einen wesentlichen Faktor für das Engagement der GFO: „Wir benötigen diese Rückendeckung, um die neue Struktur zu einem Erfolg zu führen.“ Die GFO-Klinik Langenfeld und das St.-Josefs-Krankenhaus Hilden liegen nur wenige Kilometer auseinander und können sich so optimal fachlich aufeinander abstimmen und ergänzen.

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Die wochenlangen Diskussionen über die künftige Gesundheitsversorgung im Zuge der teilweisen Insolvenz der Kplus-Gruppe hatte viele Mitarbeitende im St.-Josefs-Krankenhaus Hilden verunsichert. Einige hatten deshalb bereits gekündigt. Dr. Heller betont daher: „Wir werden den neuen Weg nur gemeinsam mit einer ausreichenden Zahl an Mitarbeitenden gehen können. Wir brauchen sie für eine gute und qualitativ hochwertige Versorgung der Menschen im südlichen Kreis Mettmann. Wir wollen den Mitarbeitenden eine gute Perspektive geben und freuen uns, wenn wir die dringend benötigten Fachkräfte halten und neue hinzugewinnen können.“ Dies gilt ebenso für die GFO-Klinik Langenfeld. Denn auch dort hat der anstehende Veränderungsprozess bei den Mitarbeitenden verständlicherweise Fragen ausgelöst.

In den vergangenen Tagen sind nun sowohl die Mitarbeitenden des St.-Josefs-Krankenhauses als auch der GFO-Klinik Langenfeld sowie zahlreiche Partner und Vertreter von Institutionen und Behörden über den aktuellen Stand der geplanten Zusammenarbeit informiert worden. Dr. Christoph Heller sagt: „Wir sind zuversichtlich, dass wir – gemeinsam mit unseren Partnern – die noch offenen Punkte und Fragen in den nächsten Tagen einvernehmlich klären können.“ Im nächsten Schritt soll im Laufe des Dezembers der Vertrag zur Übernahme des St.-Josefs-Krankenhaus Hilden durch die GFO geschlossen werden. Dann steht noch der Feststellungsbescheid des Landes NRW zur Leistungsstruktur der beiden Klinikstandorte aus, ehe die Zusammenarbeit dann im Januar 2024 auch praktisch umgesetzt werden kann.