Krankenhaus Lübbecke verliert Geschäftsführerin: Das sind die Gründe

Lübbecke/Rahden. Die Geschäftsführerin des Krankenhauses Lübbecke Tanja Nestler verlässt zum 28. Februar 2022 nach eineinhalb Jahren aus privaten Gründen die Mühlenkreiskliniken (MKK). Das teilte der kreiseigene Klinikkonzern gestern mit. &bdquo;Die Corona-Pandemie hat vieles im Leben neu geordnet und die Prioritäten verschoben. Das ist auch mir so ergangen", wird Tanja Nestler in der MKK-Mitteilung zitiert. Zusammen mit ihrem Mann habe sie sich entschieden, aus dem Berufsleben auszuscheiden und an die Nordsee zu ziehen. &bdquo;Das war seit langen Jahren ein Lebenstraum von uns. Jetzt haben wir uns entschieden, diesen zu verwirklichen." Nestler und ihr Mann haben nach eigenen Angaben sehr schnell ein Häuschen gefunden und wohnen seitdem am Meer, sagt die 53-jährige Diplom-Kauffrau und Fachkrankenschwester für den Operationsdienst. Der Vorstandsvorsitzende der Mühlenkreiskliniken, Olaf Bornemeier, bedauert diese private Entscheidung sehr. &bdquo;Tanja Nestler war und ist ein großer Gewinn für die Mühlenkreiskliniken – fachlich und menschlich", heißt es in einer Mitteilung. In einem langen Gespräch habe sie ihm ihre Beweggründe für ihre Lebensentscheidung mitgeteilt, die er natürlich akzeptiere. In den vergangenen Monaten habe Nestler das Krankenhaus Lübbecke durch eine pandemiebedingt sehr schwere Zeit geführt und dennoch weitreichende Akzente gesetzt. Corona erschütterte Krankenhaus Im Frühjahr 2021 wurde das Krankenhaus Lübbecke von mehreren Corona-Ausbrüchen auf den Stationen und unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erschüttert. &bdquo;Frau Nestler war für das Haus und die Belegschaft in dieser überaus belastenden Zeit ein ruhender Pol und eine weise Lotsin. Das werden die Mühlenkreiskliniken nie vergessen", wird der MKK-Chef in der Mitteilung des kreiseigenen Klinikkonzerns zitiert. Befürworterin der Zusammenführung der Standorte Tanja Nestler habe in den wenigen Monaten, die nicht durch Corona geprägt waren, zudem starke Impulse für das Krankenhaus gesetzt wie zum Beispiel den Aufbau des standortübergreifenden Interdisziplinären Zentrums für Roboterassistierte Chirurgie (IZR), den Umbau der Zentralen Notaufnahme und zusammen mit dem Geschäftsführer des Zentrums für Seelische Gesundheit, Mario Hartmann, den Aufbau der geplanten geriatrischen Klinik am Krankenhaus Lübbecke. Auch bei der Diskussion um die medizinstrategische Entwicklung der Mühlenkreiskliniken und der Zusammenführung der zwei Standorte Lübbecke und Rahden in einem Neubau hat Tanja Nestler sich intern stark eingebracht. &bdquo;Ich begrüße den eingeschlagenen Weg für die stationäre medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger im Lübbecker Land ausdrücklich", wird Tanja Nestler in der Mitteilung zitiert. Tanja Nestler, damals noch Tanja Warda, hatte als Geschäftsführerin der Häuser Lübbecke und Rahden gemeinsam mit Projektleiter Michael Fantini den Umbau des Krankenhauses Rahden zur Portalklinik begleitet. Das war damals wegen der Einführung der Telemedizin ein landesweit beachtetes Projekt mit Pilot-Charakter. Der Umbau war im Oktober 2014 eingeweiht worden. Ende 2016 hatte Tanja Warda angekündigt, sich eine Auszeit zu nehmen – und verließ die MKK. Die Würzburgerin Christine Fuchs hatte Anfang 2017 Wardas Nachfolge als Geschäftsführerin des damaligen Krankenhauses Lübbecke-Rahden angetreten. Nach der Umorganisation und der Anbindung Rahdens an das Klinikum Minden war Fuchs Geschäftsführerin des Krankenhauses Lübbecke. Ende Mai vorigen Jahres hatte sie die MKK verlassen und wurde Medizinische Geschäftsführerin des Klinikums Lippe. Im August vorigen Jahres kehrte Tanja Warda, nun Tanja Nestler, nach Lübbecke zurück.

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