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Mehr Personal Trotz Finanzkrise: Klinikum Bremen-Nord soll wachsen

Das Klinikum Bremen-Nord soll trotz des Geno-Defizits personell weiter wachsen. Und zweitens gibt es auch bei der Regelung der Frühchen-Versorgung aus Nordbremer Sicht Hoffnung.
29.01.2020, 05:38 Uhr
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Trotz Finanzkrise: Klinikum Bremen-Nord soll wachsen
Von Michael Brandt

Heike Penon ist Chefin der Klinikgesellschaft Gesundheit Nord (Geno). Und Birgit Hilmer Direktorin des Klinikums Bremen-Nord. Beide sind jetzt in den Vegesacker Ausschuss für Umwelt und Gesundheit gekommen, um angesichts der Millionen-Defizite der öffentlichen Krankenhäuser über die Situation zu berichten. Ihre Botschaften waren positiv: Erstens soll das Klinikum Bremen-Nord trotz des Geno-Defizits personell weiter wachsen. Und zweitens gibt es auch bei der Regelung der Frühchen-Versorgung aus Nordbremer Sicht Hoffnung.

Punkt zwei zuerst: Birgit Hilmer verwies darauf, dass die wissenschaftliche Neubewertung der Frühchenversorgung noch ausstehe. Dem wolle sie nicht vorgreifen. Aber: „Wir gehen davon aus, dass wir die Level-II-Versorgung weiter anbieten können.“ Level II bezeichnet Frühgeborene mit einem erwarteten Gewicht von 1250 bis 1499 Gramm. Es setzt sich nach Hilmers Worten die Ansicht durch, dass es einen Alternativstandort zum Klinikum Bremen-Mitte für die Versorgung dieser Säuglinge geben muss. Zwar stehe die endgültige Entscheidung erst 2021 an. Das Klinikum stelle sich aber so auf, dass die Arbeit nahtlos fortgesetzt werden könne.

Keine Reduzierung bei Ärzten

Lange Zeit galt die Verlegung der Level-II-Versorgung ans Klinikum Bremen-Mitte als ausgemachte Sache. Gegen den Plan hatte es indes eine Protestwelle der Nordbremer Beiräte gegeben. Eine Initiative – getragen von Fachleuten – hatte mehr als 10.000 Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt.

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Der zweite Themenschwerpunkt im Ausschuss war der Jahresabschluss für den Klinikverbund. Heike Penon rechnet damit, dass sich das Minus auf 27 beziehungsweise 28 Millionen Euro einpendeln wird. Das Sanierungskonzept sieht als einen Baustein Veränderungen beim medizinischen Angebot vor. Die Geschäftsführerin gab allerdings im Ausschuss weitgehend Entwarnung: „Das Klinikum ist für uns der kleine Maximalversorger.“

Gesundheit Nord messe der Tatsache große Bedeutung bei, dass die Patientenströme weit über Bremen-Nord hinausreichten. Im Klartext: Das Klinikum soll im Minimum weiter das anbieten, was es heute vorhält. „In der Tendenz eher mehr.“ Personaleinsparungen werde es „mit Sicherheit nicht im weißen Bereich“ geben. Im Gegenteil. Am Klinikum Bremen-Nord soll zum Beispiel die Behandlung von Parkinson-Patienten ausgebaut werden.

Personalknappheit vorrangig für das hohe Defizit verantwortlich

Sorgen bereitet Penon und Hilmer in erster Linie der Fachkräftemangel. Die Personalknappheit macht Penon auch vorrangig für das hohe Defizit der Geno verantwortlich. Die Kliniken müssen immer wieder Behandlungen ablehnen, weil das Personal fehlt. Für Februar ist deshalb zum Beispiel am Klinikum Bremen-Nord ein Tag der offenen Tür geplant, um Pflegekräfte zu werben.

Konkrete Zahlen zur Finanzsituation des Klinikums Bremen-Nord nannte Heike Penon nicht. Sie sagte aber: „Den Abschwung, den wir an anderen Standorten sehen, sehen wir in Nord deutlich flacher.“ Die Finanzkurve führe zwar in die falsche Richtung. Jedoch: „Wir sehen das Potenzial und wir gehen davon aus, dass wir die Entwicklung in den Griff bekommen.“

Der Ausschuss für Umwelt und Gesundheit hat übrigens noch keinen Sprecher. Das Vorschlagsrecht, darauf wies am Montag die stellvertretende Ortsamtsleiterin Maren Zilm hin, liege bei der AfD. Weil aber der AfD-Vertreter Marvin Mergard fehlte, musste die Wahl auf die nächste Sitzung verschoben werden.

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