Hannover (dpa/lni) - Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) befürchtet in der Corona-Pandemie Verluste in Millionenhöhe für das laufende Jahr. Mehrere Millionen Euro könnten am Ende in der Kasse fehlen, sagte die für die Finanzen zuständige MHH-Vizepräsidentin Martina Saurin der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (Freitag). Genauer könne sie die Summe nicht beziffern, weil sich die Berechnungsmodalitäten ständig änderten. Es herrsche «eine extrem angespannte Situation». In der Pandemie würden die Erlösausfälle wegen frei gehaltener Betten und abgesagter Operationen von den Ausgleichszahlungen des Bundes «nicht annähernd kompensiert».

Im vergangenen Jahr sei es der Medizinischen Hochschule gelungen, mit einem ausgeglichenen Haushalt aus der Krise zu kommen, sagte die Vizepräsidentin. Denn 2020 habe das Land Niedersachsen die am Ende fehlende Summe mit Geld aus dem Corona-Sonderhaushalt ausgeglichen. Zwar seien die Ausgleichszahlungen aus dem Bundeshaushalt für die Krankenhäuser verlängert worden, allerdings auf einem niedrigeren Niveau als im vergangenen Jahr, sagte Saurin. Gleichzeitig müssten wie 2020 Kapazitäten auf den Stationen frei gehalten werden.

Die Regelungen und Bedingungen für die Ausgleichszahlungen durch den Bund seien zudem kompliziert. Möglicherweise könnten die Verhandlungen über Rückerstattungen sich über Jahre hinziehen.

© dpa-infocom, dpa:210423-99-320383/2