Götz hatte vor etwa zehn Tagen Landrat Wolfgang Lippert als Vorsitzenden des Aufsichtsrats darüber informiert, dass er sein Amt zur Verfügung stellen wolle, um einem unbelasteten Neuanfang nicht im Wege zu stehen. Außerdem sollte in der Sitzung, in der der Vorsitz turnusgemäß von Lippert auf Oberbürgermeister Kurt Seggewiß wechselte, ein Interimsvorstand benannt werden. Allerdings gab es bei dieser ganz schnellen Lösung juristische Probleme.
Nun soll laut einer Pressemitteilung vom Mittwochvormittag in einem "Ad hoc- Verhandlungsverfahren mit drei Bietern ein Geschäftsbesorgungsvertrag vorbereitet werden. Der Personal- und Finanzausschuss der Kliniken AG wird dazu am Ende des Verfahrens einen Vorschlag an den Aufsichtsrat vorbereiten. Zu diesem Zweck tagen beide Gremien am Montag, 30. Dezember. Ziel ist die Beauftragung einer Interimsgeschäftsführung zum 1. Januar 2020. Götz wird mit Ablauf des 31. 12. 2019 als Vorstand abberufen. Bis zu diesem Zeitpunkt bringt er seinen Resturlaub ein.
In der Mitteilung heißt es ferner, dass sich die drei Träger, die beiden Landkreise Neustadt/WN und Tirschenreuth sowie die Stadt Weiden, ausdrücklich zum Unternehmen bekennen. Sie wollen alles Nötige konsequent veranlassen und umsetzen, was die positive Fortführung der Kliniken AG in kommunaler Trägerschaft sicherstellt. Einer möglichen Privatisierung wird eine klare und eindeutige Absage erteilt. "Anderslautende Gerüchte sind falsch und entbehren jeglicher Grundlage."
Unterdessen hat die Gewerkschaft Verdi an die Verantwortlichen in Aufsichtsrat und Politik appelliert, die flächendeckende Gesundheitsversorgung durch die Kliniken AG mit einer ausreichenden Finanzausstattung zu gewährleisten. Außerdem müssten insbesondere die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten verbessert werden, fordert Bezirksgeschäftsführer Alexander Gröbner. Stellvertreterin Manuela Dietz macht sich für einen runden Tisch der Aufsichtsratsspitze mit Vorstand, Betriebsräten und Verdi stark.
Nur so lasse sich eine nachhaltige Entwicklung des Unternehmens darstellen. Standortschließungen seien für die Beschäftigten ebenso nicht nachvollziehbar wie weitere Arbeitsverdichtung. Feste Freizeitblöcke würden die nötige Attraktivität schaffen, damit die Beschäftigten gesund ihren Auftrag erledigen könnten.
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