Doch der Kampf gegen Haun geht noch länger zurück. 2017 sollte ihm ein zweiter Chef zur Seite gestellt werden. Doch es blieb bei der Monarchie. Ein Gutachter sprach sich gegen eine Doppelspitze aus. Allerdings sollte ihn ein „Direktorium“ unterstützen, dem neben dem Ärztlichen Direktor, der Pflegedirektorin und der Leitung der Personalabteilung neu ein kaufmännischer Leiter und ein Leiter Medizin angehören sollen.“ Die Besetzung der Stellen dauerte lange. Eigentlich sollte auch die freie Stelle eines Stellvertreters neu besetzt werden. Was Haun übrigens selbst wollte. Er selbst hatte dafür einen Antrag gestellt.
Wie es jetzt weitergeht, steht nicht fest. Ob Haun bleibt, ob es noch eine Sitzung geben wird, ob und wann die Stelle eines Klinik-Chefs ausgeschrieben wird, wer in welcher Form die Führung übernimmt, falls Haun gehen sollte – alle Fragen bleiben unbeantwortet. Joachim Haun war am Samstag für eine Stellungnahme nicht zuerreichen.
Inzwischen hat sich aber Landrat Hermann Hübner zu Wort gemeldet er sprach davon, dass es „keinen Antrag“ in den Gremien gegeben habe. Man habe sich zunächst intensiv mit der Art und Weise beschäftigt, wie man einen neuen Geschäftsführer finden könne. Ob es jetzt Sinn mache, den amtierenden Geschäftsführer sofort von seinen Aufgaben zu entbinden, stellte der Landrat infrage. Man würde sonst „blank“ dastehen. Denn im Handelsregister müsse ein Chef stehen. Allerdings hält er es für wahrscheinlich dass es bald eine neue Lösung geben werde. Wörtlich sagte er: „kein Zeitpunkt ist ausgeschlossen.“ Am 23. Juli, da findet die nächste Aufsichtsratssitzung statt, werde feststehen, „welchen Weg wir gehen“. Es gebe „ernsthafte Überlegungen, dass eine Firma den Geschäftsführer stellt“. Nach Informationen des Kuriers könnte es sich dabei um die Beratungsfirma Oberender handeln.