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Kreis Groß-Gerau: Klinik steigert Minus

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Der Kreistag beschließt engere Bilanzierung zur besseren Kontrolle. Ein neues Konzept soll im November vorliegen.

Die Kreisklinik Groß-Gerau wird dieses Jahr ihr Defizit vermutlich noch einmal steigern. Bereits für das erste und zweite Quartal hat Geschäftsführerin Erika Raab mehr als fünf Millionen Euro Verlust verzeichnet.

Diese „katastrophalen Zahlen“, wie CDU-Abgeordnete Sabine Bächle-Scholz sie nannte, sorgten am Montag im Kreistag für eine Grundsatzdebatte über den Erhalt der Klinik. An deren Ende übernahm Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Will (SPD) die volle politische Verantwortung. „Ich habe aber nicht nur die Verantwortung für Zahlen und Bilanzen, sondern auch für Patienten und die über 400 Mitarbeiter“, sagte Will.

Zwar gehe der Quartalsbericht erneut „in die falsche Richtung“, räumte Werner Schmidt (SPD) ein, jedoch sei „eine Fortführung der Klinik alternativlos“. Er warb dafür, der neuen Geschäftsleitung Zeit zu geben, die Klinik „von unten nach oben umzukrempeln“. Im November soll ein entsprechendes Konzept vorliegen.

Indes einigte sich der Kreistag einstimmig auf eine Vorlage der CDU, die vorsieht, dass die Klinikleitung künftig monatlich eine Bilanz vorlegen muss und nicht mehr quartalsweise. Bächle-Scholz warf dem Landrat vor, es habe ihm schon früher oblegen, die Klinik zu kontrollieren.

Seit Jahren schreibt das Haus rote Zahlen. Das hatte sich auch nach der Rettung durch den Kreis im Jahr 2016 nicht geändert. Vergangenes Jahr lag ein Minus von 9,5 Millionen vor. Man trennte sich daraufhin von Geschäftsführer Reinhold Linn.

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