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Folge der Corona-Krise: Ondal in Hünfeld kündigt 30 Mitarbeitern

Weil die Nachfrage nach den Produkten in Folge der Corona-Pandemie deutlich sinkt, entlässt Ondal 30 Mitarbeiter.
Weil die Nachfrage nach den Produkten in Folge der Corona-Pandemie deutlich sinkt, entlässt Ondal 30 Mitarbeiter. © Sabrina Mehler

Ondal wird in Hünfeld 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen. Bernd Fabian, der Geschäftsführer des Medizintechnik-Herstellers, bestätigte am Dienstag diese Information, die unserer Zeitung zugetragen worden war.

Hünfeld - Per Telefon war der Redaktion am Dienstag mitgeteilt worden, dass bei dem Unternehmen Kündigungen geplant seien. Nachdem eine umgehende Anfrage wegen des Gerüchts bei Ondal zunächst unbeantwortet geblieben war, meldete sich Geschäftsführer Bernd Fabian am Dienstag telefonisch und bestätigte die Information.

„Ondal ist als weltweit präsentes Medizintechnik-Unternehmen von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen und muss auf den Auftragsrückgang reagieren“, sagte er. Das Unternehmen werde 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kündigen. Zudem suche man das Gespräch mit jenen, bei denen der Ruhestand bevorstehe, um für beide Seiten sinnvolle Vorruhestandsregelungen zu treffen. „Wir bemühen uns, gute Regelungen zu finden, denn wir trennen uns ja von niemanden im Streit“, sagte Fabian unserer Zeitung.

Geringe Nachfrage in der Corona-Krise: Ondal in Hünfeld entlässt Mitarbeiter

Allerdings müsse das Unternehmen auf die sich deutlich abflachende Nachfrage nach seinen Produkten reagieren. Der Geschäftsschwerpunkt liege in der Ausstattung von Operationssälen – und hier gebe es nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit eine spürbare Zurückhaltung bei Neuinvestitionen.

Ondal ist der weltweite Marktführer in der Entwicklung und Herstellung
 von Tragesystemen für den Einsatz im OP-Bereich.
Ondal ist der weltweite Marktführer in der Entwicklung und Herstellung von Tragesystemen für den Einsatz im OP-Bereich. © Sabrina Mehler

Diese finanzielle Zurückhaltung sei in Folge der Corona-Pandemie nachvollziehbar, da, um Infektionsrisiken möglichst gering zu halten, viele planbare und medizinisch nicht unumgängliche Operationen verschoben würden. Doch gerade der OP-Bereich sei es, in dem die Krankenhaus-Träger Geld verdienten. „Wenn OP-Säle stillgelegt und OP-Teams in Kurzarbeit sind, dann kommt man nicht unbedingt auf die Idee, die Ausstattung zu erneuern.“

Entlassungen bei Ondal: Hünfelds Bürgermeister Benjamin Tschesnok überrascht

Kurzarbeit sei für Ondal aufgrund der Betriebsorganisation nicht infrage kommen. Der Schritt sei schmerzlich, aber unumgänglich, um als Unternehmen auf die Krise reagieren und in der Zukunft auch wieder neu starten zu können, sagte Fabian. Man hoffe, dann auch frühere Mitarbeiter wieder einstellen zu können.

„Ich bin von der Nachricht aus dem Unternehmen überrascht und wusste vorher nichts von diese Schritt“, sagte Hünfelds Bürgermeister Benjamin Tschesnok (CDU), den die Redaktion um eine Stellungnahme gebeten hatte. „Ich wünsche allen, die nun von der Kündigung betroffen sind, dass sie bald wieder eine Anstellung finden werden“, betonte der Bürgermeister. Er werde den Kontakt mit der Ondal-Geschäftsführung suchen, um mit den Verantwortlichen über die Situation und die Auswirkungen auf den Standort zu sprechen.

Noch Anfang des Jahres hatte man bei Ondal Wachstum angekündigt. Ein Londoner Unternehmen kaufte den Hünfelder Medizintechnikhersteller Ondal.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda äußert Bedauern mit Blick auf die Entscheidung des Unternehmens.

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