Erfolgreiche Umstellung
"Mit 350 Planbetten in unseren Standorten Wriezen und Strausberg sind wir natürlich ein kleines Krankenhaus, aber für uns ist die ortsnahe Versorgung der Patienten gerade effizient." Die Alternative wäre, sie mit Fahrdiensten oder aus eigener Kraft weite Strecken bis zur nächsten größeren Klinik zurücklegen zu lassen. Und auch in Sachen Digitalisierung mache das kommunale Krankenhaus des Landkreises Fortschritte. Nach intensiver Vorbereitung durch die EDV-Abteilung ist kurz vor Ostern die Station B in Wriezen als Pilotstation in den papierlosen Betrieb gestartet. "Ich habe mich sehr gefreut, wie relativ geräuschlos diese Umstellung lief, die für die Pflegekräfte ja erst einmal eine große zusätzliche Belastung darstellt." Sie müssen ab sofort all ihre Pflegemaßnahmen am Tablet-Computer erfassen. Natürlich bringen die Mitarbeiter unterschiedliche Voraussetzungen und Computeraffinität mit. Die IT-Spezialisten hatten einen Bereitschaftsdienst eingerichtet. In einem speziellen Trainingszentrum wurden die Pflegekräfte geschult. "Die haben sich da richtig reingehängt", lobt Angela Krug, "ich bin den Mitarbeitern sehr dankbar, dass sie die Aufgabe so engagiert angenommen haben." Nach den ersten Wochen gibt es eine Manöverkritik, um das System zu verbessern und Fehler zu reduzieren. Dann werde das Prinzip des papierlosen Arbeitens über alle Stationen ausgerollt, kündigt die Geschäftsführerin an: "Bis Ende 2019 soll die elektronische Patientenakte auf allen normalen Pflegestationen der Regelfall sein." Für eine Übergangszeit laufen die Papierakten noch parallel. Bei der Intensivstation sei die Pflegedokumentation umfangreicher, sie folgt danach.
Solch eine Umstellung sei auch mit einem großen Kostenaufwand verbunden, sagt die Geschäftsführerin und würdigt, dass die Landesregierung den Krankenhäusern einen Fördertopf für die Digitalisierung bereitgestellt hat.
Zwei Computertomografen
Im selben Zusammenhang verweist Angela Krug auch darauf, dass sich das Krankenhaus Märkisch-Oderland hinsichtlich der technischen Ausstattung nicht zu verstecken braucht. Der Krankenhausreport zitiert das Statistische Bundesamt mit der Aussage, dass nur jedes zweite deutsche Krankenhaus über einen Computertomografen verfüge und behauptet: Naturgemäß sähe das bei kleinen Krankenhäusern noch sehr viel schlechter aus. "Bei uns trifft das ganz und gar nicht zu", sagt die Geschäftsführerin, "wir haben sowohl in Wriezen als auch in ­Strausberg einen CT." Sie fühlt sich genervt von dem ständigen Kritikkurs gegen kleine regionale  Krankenhäuser. Wenn aber der Bundesgesundheitsminister die Ortskrankenkassen bundesweit öffnen will, verweist der Verwaltungsrat der AOK Nordost auf "regional entwickelte und bundesweit vorbildhafte Versorgungsmodelle".

Krankenhaus Märkisch-Oderland

Als Krankenhausbetrieb der Grundversorgung stehen 350 Bettenplätze für die stationäre Patientenversorgung in den Fachrichtungen Chirurgie (Allgemein- und Unfallchirurgie, Orthopädie), Innere Medizin und Gynäkologie/Geburtshilfe zur Verfügung. Darüber hinaus bietet das Krankenhaus Märkisch-Oderland eine Reihe weiterer Leistungen auf dem Gebiet der Gesundheitsfürsorge an, wie ambulante Operationen, ambulante Physikalische Therapie und Spezialleistungen im Rahmen von Ermächtigungssprechstunden. Seit 2000 besteht das Krankenhaus MOL aus den Kliniken in Strausberg und Wriezen. red