Uniklinik RWTH Aachen digitalisiert Pathologie vollständig
Einsatz von Künstlicher Intelligenz soll Diagnostik revolutionieren
Die Uniklinik RWTH Aachen wird das Institut für Pathologie im Rahmen des Krankenhauszukunftsfonds noch in diesem Jahr vollständig digitalisieren. Dies ermöglicht nicht nur eine flexiblere und effizientere Arbeitsweise, sondern legt auch den Grundstein für den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in der Diagnostik.
Vorreiterrolle in der digitalen Pathologie
Unter der Leitung von Prof. Dr. D. Jonigk gehört die Aachener Pathologie zu den ersten universitären Kliniken Deutschlands, die ihre Primärdiagnostik vollständig auf digitale Prozesse umstellen. Schnittpräparate werden zukünftig nicht mehr am Mikroskop, sondern digital am Bildschirm befundet. Dies führt zu:
✔ Schnellerem und ortsunabhängigem Austausch von Befunden
✔ Effizienterer Zusammenarbeit zwischen Experten
✔ Höherer Präzision in der Diagnostik durch KI-gestützte Analyseverfahren
Einsatz von KI zur verbesserten Tumordiagnostik
Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten für KI-Anwendungen, insbesondere zur exakten Quantifizierung prädiktiver Biomarker wie dem Östrogenrezeptor oder HER2 bei Brustkrebs. Darüber hinaus sollen KI-gestützte Verfahren die Erkennung und Klassifikation von Tumoren verbessern.
Technische Umsetzung und Zeitplan
Das Projekt wurde maßgeblich von Prof. P. Boor initiiert und gemeinsam mit dem Vorstand sowie der IT-Abteilung der Uniklinik RWTH Aachen entwickelt. Die Digitalisierung erfolgt in Zusammenarbeit mit den Firmen aetherAI und Hamamatsu, die Scanner zur Übertragung mikroskopischer Präparate bereitstellen.
Die vollständige Umsetzung ist für die zweite Jahreshälfte 2025 geplant. Mit diesem Schritt nimmt die Uniklinik RWTH Aachen eine Pionierrolle in der digitalen Pathologie ein.