Aktionsgruppe warnt vor Verlust der Inneren Medizin in Oberstdorf

„Fachklinik ersetzt kein Allgemeinkrankenhaus“ – Kritik an Plänen des Klinikverbunds Allgäu

Die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern warnt in einer aktuellen Pressemitteilung vom 3. November 2025 eindringlich vor den Folgen der geplanten Schließung der Abteilung für Innere Medizin am Krankenhaus Oberstdorf. Ohne die stationäre internistische Versorgung, so die Initiative, drohe eine „massive Gefährdung der medizinischen Daseinsvorsorge“ für die Bevölkerung im südlichen Oberallgäu.

Nach Berechnungen des GKV-Kliniksimulators seien bereits jetzt rund 2.700 Einwohnerinnen und Einwohner von einer stationären chirurgischen Behandlungsmöglichkeit – einschließlich Notfallversorgung – in weniger als 30 bis 40 Fahrminuten ausgeschlossen. „Nun wird den EinwohnerInnen auch noch eine wohnortnahe allgemeinklinische Innere Medizin vorenthalten“, heißt es in der Mitteilung. Gerade bei lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Herzstillstand oder Schlaganfall könne eine solche Verzögerung „lebensentscheidend“ sein.

Neben der einheimischen Bevölkerung seien auch Millionen Touristinnen und Touristen in der Region Oberstdorf und im österreichischen Kleinwalsertal betroffen, die im Notfall keine zeitnahe internistische Versorgung mehr erreichen könnten.

Die Aktionsgruppe fordert den Klinikverbund Allgäu gGmbH auf, „von der geplanten Schließung der Inneren Medizin Abstand zu nehmen“. Zudem verweist sie auf die gesetzliche Verantwortung des Landkreises Oberallgäu nach Artikel 51 Absatz 3 der Bayerischen Landkreisordnung, dem zufolge Landkreise verpflichtet sind, die erforderlichen Krankenhäuser zu errichten und zu unterhalten.

Sollte es infolge langer Transportzeiten zu Todesfällen oder bleibenden gesundheitlichen Schäden kommen, trage der Landkreis Oberallgäu eine Mitverantwortung, betont die Initiative. „Anderenfalls hat der Landkreis festzustellen, wie er Leben und Gesundheit seiner anvertrauten EinwohnerInnen in lebensbedrohlichen Situationen auf andere Weise sicherstellen will“, heißt es abschließend.