InnKlinikum Altötting und Mühldorf: Defizit deutlich reduziert – Patientenzahlen steigen weiter

Kommunaler Klinikverbund zeigt positive Entwicklung nach Fusion und Strukturwandel

Altötting/Mühldorf – Das InnKlinikum Altötting und Mühldorf blickt nach Jahren intensiver Umstrukturierung auf eine positive Zwischenbilanz: Das Defizit konnte innerhalb von drei Jahren von 33,4 auf 23,1 Millionen Euro gesenkt werden, die stationären Patientenzahlen stiegen von 32.000 (2022) auf voraussichtlich 36.100 (2025). Vorstandsvorsitzender Thomas Ewald präsentierte dem Kreistag die Entwicklung als Ergebnis konsequenter Effizienzmaßnahmen und strategischer Neuausrichtung seit der Fusion im Jahr 2020. Ziel sei es, das Defizit bis 2026 unter die Marke von 20 Millionen Euro zu drücken.

Landrat Max Heimerl betonte, das InnKlinikum habe sich „stabilisiert und strategisch zukunftsfähig aufgestellt“. Das Haus verstehe sich als verlässlicher Gesundheitsversorger der Region. Der Standort Mühldorf wurde zur Fachklinik mit eigenem Notfallzentrum ausgebaut, Altötting agiert als Schwerpunktversorger. Die ehemaligen Klinikstandorte in Haag und Burghausen wurden erfolgreich in Gesundheitszentren mit MVZs, Pflege- und Therapieangeboten überführt – das Gesundheitszentrum Haag nutzt inzwischen 95 % seiner Fläche.

Auch in den Notfallzentren zeigt sich die steigende Inanspruchnahme: Die Patientenzahlen legten seit 2020 um 39 % in Altötting und 48 % in Mühldorf zu. In Mühldorf werden täglich rund 70, in Altötting 111 Notfallpatienten behandelt.

Ewald dankte den Mitarbeitenden ausdrücklich für ihren „unermüdlichen Einsatz und ihre Flexibilität“ in einem Transformationsprozess, der bundesweit beispielhaft sei. Die bundesweite Krankenhausreform stelle die Kliniken durch neue Leistungsgruppen, Vorhaltebudgets und stärkere Ambulantisierung vor große Herausforderungen. Das InnKlinikum reagiere darauf mit gezielten Investitionen, Digitalisierung und engerer Vernetzung mit dem ambulanten Sektor.

Ein sichtbares Zeichen des Fortschritts war die Einweihung des neuen Bettenhauses in Mühldorf, die mit einem Tag der offenen Tür und über 1.500 Besucherinnen und Besuchern gefeiert wurde. Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach lobte das InnKlinikum als „vorbildlich in der strukturellen Neuausrichtung kommunaler Kliniklandschaften“ und als Modellregion für die Umsetzung der Krankenhausreform.