Städtisches Klinikum Dresden: Weniger Betten, mehr Ambulanz – Neustadt/Trachau wird ambulantes Gesundheitsquartier
Ein aktuelles Gutachten des Beratungsinstituts BAB GmbH bestätigt die grundlegende Ausrichtung des 2021 entwickelten Zukunftskonzepts 2035, empfiehlt jedoch gezielte Anpassungen. Hintergrund sind die sich wandelnden gesetzlichen Rahmenbedingungen und der anhaltende Trend zur Ambulantisierung im Gesundheitswesen.
Laut Prognose wird die stationäre Patientenentwicklung bis 2035 um rund 12 Prozent zurückgehen, was einen sinkenden Bettenbedarf zur Folge hat – von geplanten 1.428 auf 1.345 Betten. Dies hat direkte Auswirkungen auf die bauliche und strukturelle Planung des Klinikums. Eine wesentliche Neuerung betrifft den Standort Neustadt/Trachau: Dort soll künftig keine stationäre Notfallversorgung mehr vorgehalten werden. Die bislang geplanten 10 Notfallbetten entfallen, um die Chancen auf Fördermittel zu erhöhen und die Transformation zu einem ambulanten Gesundheitsquartier zu erleichtern.
Die Konzentration der somatischen Leistungen am Standort Friedrichstadt wird beibehalten, während Neustadt/Trachau sich auf ambulante Versorgungsangebote konzentriert, inklusive des Ausbaus des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) und der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV). In einer zweiten Phase des Zukunftskonzepts 2035 sollen zudem Optionen für eine sektorübergreifende Versorgungseinrichtung oder Somatikbetten ohne Notfallversorgung geprüft werden.
Die transparente Kommunikation und frühzeitige Einbindung von Entscheidungsträgern, wie die Erörterung im Gesundheitsausschuss am 24. Juni 2025 zeigt, unterstreicht das proaktive Vorgehen des Klinikums Dresden. „Wir kommunizieren diesen Weg transparent, beziehen Entscheider frühzeitig ein und informieren alle Beteiligten umfassend – weil wir davon überzeugt sind, dass eine nachhaltige Zukunft nur gemeinsam gestaltet werden kann“, betont Dirk Köcher, Kaufmännischer Direktor des Städtischen Klinikums Dresden.
Das Gutachten hebt zudem das hohe Potenzial des Konzepts hervor, das Klinikum durch Konzentration und zielgerichteten Personaleinsatz wirtschaftlich stabil aufzustellen. Für die Umsetzung der zweiten Konzeptphase ist eine positive Entscheidung des Stadtrats bis spätestens Anfang 2026 entscheidend. Mit diesen strategischen Anpassungen gestaltet das Klinikum Dresden aktiv seine Zukunft und sichert die Gesundheitsversorgung in der Region langfristig ab.