Amokfahrt des Klinikums Main-Spessart
Krankenhausschließung Marktheidenfeld in der Corona-Pandemie nicht akzeptabel
Fassungslos ist die Aktionsgruppe Schluss mit kliniksterben über das hohe zu erwartende defizit des Klinikums Main-Spessart in Lohr. Zu erwarten sind 5,7 Millionen Euro schon im ersten Halbjahr 2022.
Klaus Emmerich, Klinikvorstand i.R.: „Die Nachrichten vom 19.10.2022 in der Main Post sind besorgniserregend. Sie lassen einen zweistelligen jahresfehlbetrag 2022 weit oberhalb des Jahres 2021 erwarten, ein finanzielles Desaster, das sich dem Desaster einer Klinikschließung in Marktheidenfeld unmittelbar anschließt. Das Nachsehen haben die Patientinnen und Patienten des Landkreises Main-Spessart mit langen Fahrzeiten zum nächstgelegenen Krankenhaus und die Steuerzahler, die letztlich für den Fehlbetrag des Klinikums Main-Spessart im Rahmen des Verlustausgleichs aufkommen müssen.“
Unbestritten ist die Aussage von Klinikreferent René A. Bostelaar, dass Behandlungsausfälle aufgrund der Corona-Pandemie und hohen Preissteigerungen in Folge des ukraine-Krieges die Krankenhäuser enorm belasten. Es trifft auch zu, dass die drg-Fallpauschalen insbesondere ländliche Krankenhäuser benachteiligen. Im Landkreis Main-Spessart liegt jedoch eine Sondersituation vor:
Signifikant verlängerte Anfahrtszeiten zum nächstgelegenen Krankenhaus für Patienten aus den Regionen Karlstadt und Marktheidenfeld und zugleich eine deutlich verschlechterte finanzsituation.