Personaldebatte im Rheinland-Klinikum Suche nach dem dritten Mann

Neuss · Der Aufsichtsrat des Rheinland-Klinikums macht sich auf die Suche nach einem dritten Geschäftsführer. Ob der oder die Kandidat(in) auch eingestellt wird, ist dabei offen.

 Reiner Breuer: „Den Markt sondieren“.

Reiner Breuer: „Den Markt sondieren“.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Denn im Beteiligungsausschuss der Stadt Neuss, der am Donnerstagabend in nicht-öffentlicher Sitzung tagte, artikulierte sich erheblicher Widerstand gegen eine Ausweitung der Führungsspitze des fusionierten Groß-Krankenhauses. Und zwar quer durch fast alle Fraktionen der Gesellschafterversammlung. Die Absicht einiger Politiker, mit einer sich abzeichnenden Mehrheit diesen aus dem Aufsichtsrat kommenden Vorschlag zu beerdigen, kam durch Abbruch der Sitzung nicht zum Tragen.

Bürgermeister Reiner Breuer spricht trotzdem davon, den Markt sondieren zu wollen. Die dritte Geschäftsführerstelle sei bereits bei der Fusion des Lukaskrankenhauses mit den beiden Kreiskliniken in der Satzung verankert worden, stellt der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende klar. Und es sei die Frage erlaubt, ob ein dritter Geschäftsführer nicht helfen kann. Die Fusion sei nur der erste Schritt gewesen, sagt er, es gebe Optimierungsbedarf. „Wir müssen Fahrt aufnehmen.“ Aber eine Suche „nur so“ halten einige Mitglieder für problematisch. Sie sehen den Gremienvorbehalt nicht gewahrt, wenn der Aufsichtsrat ohne politischen Beschluss Kosten produziert. Denn einen Headhunter einzuschalten, werde sicher Geld kosten. Und möglicherweise laufe man am Ende in Schadenersatzansprüche, hieß es.

Quer durch die Bank gab es auch Stimmen, die nicht nachvollziehen wollten, warum eine unter kürzester Vorladungsfrist einberufene Sondersitzung sein musste. Das Gremium komme schließlich schon im März wieder zusammen. Viele argwöhnen auch, dass der dritte Mann, der nach Breuers Darstellung nicht automatisch Sprecher der Geschäftsführung wäre, gesucht wird, weil die beiden amtierenden Geschäftsführer, Nicolas Krämer, und Patricia Mebes, nicht harmonieren. Deren Zusammenarbeit zu regeln, sei Aufgabe des Aufsichtsrates.

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