Gesundheit: Elisabethen-Krankenhaus und Kreis-Kliniken werden zusammengeführt
Der Verwaltungsausschuss des Kreistags Lörrach machte am Mittwoch den Weg frei zur endgültigen Verschmelzung des St. Elisabethen-Krankenhauses (Eli) mit den Kliniken des Landkreises Lörrach.
Von Gottfried Driesch
Kreis Lörrach. Zur Erinnerung: Bis in die 1990er Jahre hinein boten beide Lörracher Krankenhäuser Vollversorgung an. Alle medizinischen Abteilungen waren also doppelt vorhanden. Ende der 90er Jahre wurde begonnen, unwirtschaftliche Doppelstrukturen zu beseitigen. Das St. Elisabethen-Krankenhaus spezialisierte sich auf die Felder Gynäkologie/Geburtshilfe, Urologie, Hals-Nasen-Ohren-Abteilung sowie Kinder- und Jugendmedizin. Das Kreiskrankenhaus erhielt die Erwachsenendisziplinen mit Neurologie und Chirurgie sowie die innere Medizin. In Bereichen wie Radiologie, Apotheke und Labor arbeitet man seither zusammen.
Diese Aufgabenteilung zwischen zwei ansässigen Krankenhäusern wurde als „Lörracher Weg“ überregional bekannt. Die erste Stufe wurde 2006 abgeschlossen.
Das Eli stand damals in der Trägerschaft des „Orden der barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von PPaul“ mit Sitz in Freiburg im Breisgau“. Vor einigen Jahren schon wollte sich der Orden vom Lörracher Krankenhaus trennen. Seit dem 1. Januar 2018 ist die Kliniken des Landkreises Lörrach GmbH alleiniger Träger des St. Elisabethen-Krankenhauses.
Trotz der einheitlichen Trägerschaft liefen viele Prozesse noch parallel ab. Ursprünglich war geplant, eine Verschmelzung zum 1. Januar 2024 vorzunehmen. Diesen Termin hatte man gewählt, damit der Prozess nicht gleichzeitig mit dem Umzug in das neue Zentralklinikum durchgeführt werden muss.
Aufgrund einer zum 1. Januar 2023 anstehenden Krankenhausinformationssystem (KIS)-Umstellung möchte die Kliniken GmbH die beiden Unternehmen bereits zu Beginn des Jahres 2023 verschmelzen, um auf ein einheitliches KIS-System umstellen zu können. Durch den vorgezogenen Termin erwartet man eine erhebliche Kosteneinsparung.
Die Kliniken treten dabei in alle Rechte und Pflichten des ehemaligen Eli ein. Für die Belegschaft werde es keine Auswirkungen haben, denn alle Dienstzeiten werden voll anerkannt.
Für die Durchführung der Verschmelzung sind zahlreiche Schritte erforderlich. So müssen Zwischenbilanzen erstellt, ein notarieller Vertrag muss aufgesetzt und das Sozialministerium hinzugezogen werden. Später müssen alle Mitarbeiter und die Personalvertretung über die Einzelheiten informiert werden. Nach dem 1. Januar 2023 werden alle Lörracher Krankenhäuser dann von der „Kliniken des Landkreises Lörrach GmbH“ geführt.
Zudem heißt es in der Vorlage: „Die Verschmelzung der St. Elisabethen-Krankenhaus gGmbH mit der „Kliniken des Landkreises Lörrach GmbH“ ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum neuen Klinikum.“
Die Verschmelzung muss am 20. Juli noch vom Lörracher Kreistag beschlossen werden.
