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Hitzewelle

Krankenhäuser wappnen sich: Hitzewarnung in zwei Landkreisen

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor gesundheitlichen Schäden durch hohe Temperaturen.

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor gesundheitlichen Schäden durch hohe Temperaturen.

Potsdam. Angesichts der erwarteten Hitzewelle ergreifen Krankenhäuser in Brandenburg erste Vorsichtsmaßnahmen. Besonders von der Hitze betroffen sind alte und kranke Menschen. Sie können der zusätzlichen körperlichen Belastung nicht so gut standhalten.

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„Bei Menschen mit Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Problemen ist das körpereigene Kühlsystem meist deutlich reduziert, denn Schwitzen führt zu zusätzlicher Herzaktivität“, sagt Peer-Ekkehart Waurick, Chefarzt für Innere Medizin im Klinikum Dahme-Spreewald in Königs-Wusterhausen.

Krankenhäuser wappnen sich bisher mit herkömmlichen Tricks für die Hitzewelle. Die Küche des Klinikums Königs Wusterhausen setzt beispielsweise eher auf leichte Kost: Statt Braten gibt es mehr Gemüse und leicht-verdauliches. So muss der Körper beim Verdauen weniger arbeiten und hat dafür mehr Kraft für die Kühlung.

Klimatisierter Operationssaal mit 22 Grad

In den Ruppiner Kliniken in Neuruppin stehen sowohl für Patienten als auch für Mitarbeiter zusätzliche Wasserspender bereit. Eine Klima-Anlage auf dem Dach sorgt für kühle Temperaturen. Im Operationssaal und auf Intensivstation herrschen konstant 22 Grad.

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Auch das Potsdamer Ernst-von-Bergmann-Klinikum ist laut Sprecherin Damaris Hunsmann gut auf jede mögliche Situation vorbereitet. „Man muss keine Sorgen haben, wir sind jederzeit gewappnet“, sagt sie. In diesem Sommer habe es bislang keine ungewöhnlich hohen Patienten-Zahlen gegeben, die wegen Hitze behandelt werden mussten.

Hitzewarnung in zwei Landkreisen

In den Landkreisen Teltow-Fläming und Dahme-Spreewald gilt bereits seit Montag eine Hitzewarnung. Diese Warnung wird nur ausgesprochen, wenn mindestens zwei Tage lang von einer so starken Wärmebelastung ausgegangen wird, dass Folgen für die Gesundheit zu befürchten sind. Laut DWD soll die Hitzewarnung am Mittwoch voraussichtlich für ganz Brandenburg gelten.

Die zunehmend häufiger auftretenden Hitzewellen sind nach Auffassung der Forscher vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) das Ergebnis des Klimawandels. "Wetterdaten zeigen, dass Hitzewellen und andere Wetterextreme in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen haben", sagte Stefan Rahmstorf, Ko-Leiter der Abteilung Erdsystemanalyse am PIK am Montag.

Hitzerekorde deutlich häufiger als früher

Die heißesten Sommer in Europa seit dem Jahr 1500 hätten sich alle seit der letzten Jahrhundertwende ereignet, nämlich in den Jahren 2018, 2010, 2003, 2016 und 2002. „Monatliche Hitzerekorde auf der ganzen Welt treten heute fünfmal häufiger auf, als es bei einem stabilen Klima der Fall wäre“, erklärte der Klimaforscher.

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Diese Zunahme der Hitzeextreme entspreche dem, was von der Klimawissenschaft als eine Folge der globalen Erwärmung vorhersagt wurde, die verursacht wird durch den steigenden Ausstoß von Treibhausgasen aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas, so Rahmstorf. Nur eine rasche Reduzierung der Nutzung fossiler Brennstoffe und damit der CO2-Emissionen kann eine weitere verheerende Zunahme der Wetterextreme verhindern, die mit dem menschgemachten Klimawandel zusammenhängen, sagte der Forscher.

Waldbrandgefahr steigt wieder an

Unterdessen steigt die Waldbrandgefahr wieder an. In der Lieberoser Heide (Dahme-Spreewald) ist am Montag erneut ein Feuer ausgebrochen. Feuerwehren und Polizei waren am Nachmittag vor Ort im Einsatz. Nach Angaben der Polizei wurde ein Brand in der munitionsverseuchten so genannten „roten Zone“ gemeldet. Die Löscharbeiten dauerten an. Auch ein Polizeihubschrauber wurde zur Brandbekämpfung gerufen.

Derzeit gilt nach Angaben des Umweltministeriums in den Landkreisen Potsdam-Mittelmark, Barnim, Havelland sowie Spree-Neiße und Cottbus schon die höchste Waldbrandwarnstufe fünf. Der Waldbrandschutzbeauftragte, Raimund Engel, rechnet damit, dass in den kommenden Tagen landesweit die Warnstufe fünf gelten wird.

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Von Jonas Nayda und Torsten Gellner

MAZ

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