Die Corona-Pandemie wirft ein Schlaglicht auf einen Arbeitsort, der oftmals eher im Mittelpunkt von Fernsehserien als im Fokus der Berichterstattung steht: das Krankenhaus. Auf deutschen Balkonen wird derzeit geklatscht, um Dankbarkeit gegenüber Krankenpflegerinnen und Arztpersonal auszudrücken. Doch immer mehr Krankenschwestern melden sich zu Wort, um politische Entscheidungen zu kritisieren: Die Personaluntergrenzen, die eine Unterbesetzung auf Stationen vermeiden sollten, gelten nicht mehr. Das Robert-Koch-Institut hat die Empfehlungen für Beschäftigte, die einem Infektionsrisiko ausgesetzt waren, gelockert. Es mangelt vielerorts an Schutzmaterialien wie Mundschutz und Kitteln. "Anstatt uns jetzt gut auf die Krise vorzubereiten, erleben wir, wie alles, für das wir uns bisher eingesetzt haben, ausgesetzt wird", schreibt eine Krankenschwester in einem Gastbeitrag.

So schafft die derzeitige Krise neue Aufmerksamkeit für Missstände, die ohnehin schon existierten. "Mit der Corona-Pandemie sehen wir einmal mehr, dass die Bedeutung der Care-Berufe gnadenlos unterschätzt wurde", sagte die Geschlechterforscherin Barbara Thiessen im Interview, "und die Leidensfähigkeit der Beschäftigten dort überschätzt wurde."

Momentan ist noch unklar, wie stark die Engpässe in den deutschen Krankenhäusern werden könnten. Das Klinikum Wolfsburg musste bereits einen Aufnahmestopp verhängen, nachdem mehrere Mitarbeiterinnen positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Lothar Heinz Wieler, Leiter des Robert-Koch-Instituts, sagte der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, dass Zustände wie in Italien nicht mehr ausgeschlossen seien. Deutschland stehe noch immer am Anfang der Welle. 

Vor dem Hintergrund dieser sich zuspitzenden Situation suchen wir Stimmen von Beschäftigten in Krankenhäusern. Arbeiten Sie als Pflegerin oder als Ärztin? Wie gestaltet sich Ihr Berufsalltag in der Corona-Krise? Verfügt Ihr Krankenhaus über ausreichend Ressourcen? Fühlen Sie sich mit Ihrer Klinik gut vorbereitet auf das, was noch kommen könnte? Welche Forderungen stellen Sie an die Leitung Ihres Krankenhauses und an die Politik?


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