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Fachkräfte erhalten Prämie

Berliner Klinik lockt Pfleger mit 9000 Euro

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Fachkräftemangel – das ist, wenn Arbeitgeber plötzlich zu ungewöhnlichen Maßnahmen greifen, um neue Mitarbeiter anzuwerben. Wie Berlins städtischer Klinikkonzern Vivantes. Sagenhafte 9000 Euro Einstiegsprämie bekommen Pflegefachkräfte, die ihren Kittel künftig im Krankenhaus Spandau anziehen.

Auf großen Plakaten in der Stadt sind zwei fette Kröten abgebildet. Leidenschaftlich illustrieren sie den Spruch, mit dem Vivantes neue Mitarbeiter nach Spandau locken will: „Kröten in Spandau?“

Es gibt auch Plakate mit Sahnehäubchen mit dem Spruch „Anfangen und absahnen“. Deutlichen Regionalbezug zeigt ein Bild der berühmten Spandauer Festung mit dem Satz „Zitadelle und Zaster“.

Genaue Infos gibt es dann im Internet: 3000 Euro Prämie bekommen Berufsanfänger im allgemeinen Pflegebereich. 5000 Euro erhält, wer bereits zwei Jahre Berufserfahrung mitbringt. Bringen er oder sie dann noch die Fachweiterbildung zur Pflege auf Intensivstationen mit, locken die vollen 9000 Euro Prämie! Als Einstiegsgehalt bietet Vivantes 2800 Euro und 38 Tage Urlaub.

Mit solchen Plakaten wird für neue Pflegekräfte geworben (Foto: Uta Stiller)
Mit solchen Plakaten wird für neue Pflegekräfte geworben (Foto: Uta Stiller)

Damit niemand die Prämie einfach abkassiert und gleich wieder kündigt, wird sie gestaffelt ausgezahlt: Nach sechs Monaten gibt es die erste Hälfte, nach zwölf und 18 Monaten dann jeweils ein Viertel des Betrages, bei Teilzeitarbeit anteilig.

„Nein, eine so hohe Prämie haben wir noch nie ausgelobt“, sagt Konzernsprecherin Mischa Moriceau, „es ist eine besondere Maßnahme, weil wir durch den Ausbau der Stationen in Spandau dort dringend mehr Personal brauchen, möglichst sofort.“ Deshalb sei die Aktion auch bis Jahresende befristet. Die ersten Bewerbungen liegen schon auf dem Tisch, Zahlen gibt es erst im neuen Jahr.

Andere Arbeitgeber staunen. „Das ist sehr, sehr viel“, sagt IHK-Sprecherin Claudia Engfeld, „das ist ja eine Kopfprämie!“ Prämien seien inzwischen durchaus üblich, aber eher in der Größenordnung eines halben Monatsgehalts – oder einer Flasche Wein für Mitarbeiter, die einen neuen Kollegen gefunden haben. Oliver Panne vom Unternehmerverband UVB hat dagegen für die Summe volles Verständnis: „Der Fachkräftemangel ist so hoch, da finde ich so eine Maßnahme verständlich!“

Auch Klinikkonzern Helios wirbt mit Plakaten in U-Bahnen um neue Pflegekräfte – etwa für den Klinikstandort Emil von Behring: Hier gebe es „die besten Jobs von Zehlendorf“. Von Prämien ist auf den Plakaten allerdings nicht die Rede.

Themen: Aktuell Pfleger
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