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Judick im Fokus

Klinik-Krise: Welche Rolle spielt der Ex-AKH-Chef?

Das Peiner Klinikum: Wer trägt Mitschuld an der Krise?

Das Peiner Klinikum: Wer trägt Mitschuld an der Krise?

Peine/Celle. Nachdem die drohende Insolvenz der Kliniken in Peine und Celle durch ein Millionendarlehen des Landkreises Celle gerade noch abgewendet werden konnte (PAZ berichtete mehrfach), nimmt jetzt die Suche nach den Verantwortlichen für die Krise des Klinikbetreibers AKH an Fahrt auf. In den Fokus gerät dabei wohl auch Stephan Judick, Ex-Vorstandsvorsitzender der angeschlagenen AKH-Gruppe.

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So lasse der AKH-Aufsichtsrat derzeit prüfen, ob Judick haftbar gemacht werden könne. „Es wurde eine renommierte Wirtschaftsrechtskanzlei in Hannover beauftragt“, sagt AKH-Sprecher Ralf Kuchenbuch auf PAZ-Anfrage. „Diese prüft mögliche Haftungstatbestände der damals Handelnden. Wir rechnen mit einem Ergebnis im September.“

Mitverantwortlich?

Rückblick: Im September 2017 hatte Judick überraschend die AKH-Gruppe verlassen – auf eigenen Wunsch nach 15 Jahren in Celle. Sein Nachfolger Dr. Martin Windmann machte ihn dann mitverantwortlich für die finanzielle Schieflage von AKH. Wörtlich hieß es damals in einer Pressemitteilung: „Die wirtschaftliche Situation der beiden Kliniken in Celle und Peine ist in der Vergangenheit zu positiv dargestellt worden. Dies führt letztendlich dazu, dass die Kostenstruktur durch die nicht angepasste Einschätzung der wirtschaftlichen Lage mit dem tatsächlich realisierten Umsatz nicht vereinbar ist“.

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Diese Kritik konterte Judick wenig später in der Celleschen Zeitung: „Ich habe eine einigermaßen sanfte Sanierung vollzogen, mitarbeiterschonend, trotzdem haben die Angestellten sehr schwere Zeiten hinter sich. Das jetzt aus meiner persönlichen Einschätzung heraus künstlich abgesenkte Jahresergebnis wird nun genutzt, um schmerzhafte Sparmaßnahmen in der Belegschaft durchzusetzen. Das finde ich persönlich nicht anständig.“

Judick arbeitet als Unternehmensberater

Judick war nach seiner Zeit in Peine Vorstandssprecher des Klinikums Herford geworden, nach nur einem Jahr verließ er dann im März schon wieder das Krankenhaus in Nordrhein-Westfalen. Über die Gründe wurde damals nichts bekannt, derzeit arbeitet Judick als Unternehmensberater.

Von Tobias Mull

PAZ

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