Oldenburg - Das Klinikum Oldenburg will die aktuellen finanziellen Engpässe bis 2023 überwinden. Das kündigte Klinikum-Vorstand Rainer Schoppik am Mittwochabend bei einem Informationsabend im Kulturzentrum PFL an. „Der Restrukturierungsprozess, in dem wir uns befinden, ist bis dahin ausgelegt“, sagte Schoppik bei der Veranstaltung der Bildungs- und Kultureinrichtung „Inforum“.

Der Klinikum-Chef berichtete von Erfolgen im Bemühen, die Leistung des Hauses zu steigern. „Wenn wir dieses Jahr gut hinbekommen, haben wir vier Prozent der neun Prozent Leistung, die wir in 2017 und 2018 insgesamt eingebüßt haben, wieder zurückgewonnen.“ Das Klinikum hat die Jahre 2017 und 2018 mit einem hohen Defizit abgeschlossen. Die Eigentümerin, die Stadt Oldenburg, hatte daraufhin ein Restrukturierungsgutachten in Auftrag gegeben und Schoppik als Restrukturierungsmanager nach Oldenburg geholt.

Schoppik führte die hohen Verluste unter anderem auf den Vertrauensverlust bei Patienten und Zuweisern im Zuge der Patientenmord-Prozesse zurück. Zudem habe sich das Klinikum durch den Abgang von Chefärzten und Querelen in den eigenen Reihen „zuviel mit sich selbst beschäftigt“.

Die Controller der Stadtverwaltung hatten im Sommer die Einschätzung geäußert, dass die Stadt ihrer angeschlagenen Tochter weitere Liquiditätshilfen zahlen muss. In den vergangenen Monaten hat die Stadt bereits insgesamt 24 Millionen Euro für das Klinikum bereitgestellt.

Christoph Kiefer
Christoph Kiefer Reportage-Redaktion (Chefreporter)